Under Construction

Anlegen einer einfachen LPAR

Eine LPAR kann mit dem Kommando „lpar create“ erzeugt werden. Es muss mindestens das Managed System (hier ms11) angegeben werden, auf dem die LPAR erstellt werden soll:

$ lpar create -m ms11
    > lpar1
$

Da kein Name für die neue LPAR angegeben wurde, wird der Name vom LPAR-Tool ausgewählt. Dabei wird der Präfix „lpar“ verwendet, dem eine fortlaufende Nummer angefügt wird.

Der Status der neuen LPAR kann mit dem Kommando „lpar status“ angezeigt werden:

$ lpar status lpar1
       LPAR                                                           PROC     
NAME   ID    LPAR_ENV  STATE          PROFILE  SYNC  RMC       PROCS  UNITS  MEM     OS_VERSION
lpar1  1     aixlinux  Not Activated  -        0     inactive  0      -        0 MB  Unknown
$

Da die LPAR bisher nur angelegt, aber noch nicht aktiviert wurde, sind noch keine Prozessoren und Speicher zugewiesen. Die LPAR besitzt lediglich zwei virtuelle serielle Adapter, was mit „lpar lsvslot“ angezeigt werden kann:

$ lpar lsvslot lpar1
SLOT  REQ  ADAPTER_TYPE   STATE  DATA
0     Yes  serial/server  0      remote: (any)/any connect_status=unavailable hmc=1
1     Yes  serial/server  0      remote: (any)/any connect_status=unavailable hmc=1
$

Der Name der LPAR kann bei Bedarf mit dem Kommando „lpar rename“ jederzeit geändert werden:

$ lpar rename lpar1 testlpar
$

Der Name der LPAR kann aber auch gleich beim Erstellen der LPAR als Argument angegeben werden. Wir legen eine weitere LPAR auf dem Managed System ms11 an, dieses Mal mit dem Namen „mylpar“:

$ lpar create -m ms11 mylpar
    > mylpar
$

Das LPAR-Tool verwendet als Profil-Namen per Default „standard“. Alle Profile einer LPAR lassen sich mit dem Kommando „lpar lsprof“ anzeigen:

$ lpar lsprof mylpar
NAME      MEM_MODE  MEM   PROC_MODE  PROCS  PROC_COMPAT
standard  ded       1024  shared     1      default
$

Neben den Profilnamen werden einige wichtige Einstellungen, wie MEM_MODE, PROC_MODE und PROC_COMPAT angezeigt. Möchte man andere Informationen aus einem Profil anzeigen, kann man bei den entsprechenden Kommandos wie „lpar lsproc“, „lpar lsmem“, „lpar lsvslot“ und weiteren, einfach mit der Option „-p“ das interessierende Profil angeben:

$ lpar -p standard lsmem mylpar
            MEMORY                MEMORY                   HUGE_PAGES
LPAR_NAME  MODE  AME  MIN        DESIRED    MAX        MIN   DESIRED  MAX
mylpar     ded   -      1.00 GB    1.00 GB    1.00 GB  null  null     null
$

In diesem Beispiel wurde die Speicher-Konfiguration des Profils „standard“ aufgelistet. Die angelegte LPAR besitzt nur 1 GB Hauptspeicher. Dies kann natürlich im Profil abgeändert werden, z.B. mit dem Kommando „lpar chmem“:

$ lpar -p standard chmem mylpar desired_mem=8G max_mem=16G
$

Die untere Grenze min_mem wurde bei 1 GB belassen. Der gewünschte Speicher (desired_mem) wurde auf 8 GB erhöht und die obere Grenze max_mem auf 16 GB gesetzt:

$ lpar -p standard lsmem mylpar
            MEMORY                MEMORY                  HUGE_PAGES
LPAR_NAME  MODE  AME  MIN        DESIRED    MAX        MIN  DESIRED  MAX
mylpar     ded   -      1.00 GB    8.00 GB   16.00 GB  0    0        0
$

Anstelle jetzt nach Anlegen jeder LPAR den Speicher und eventuell weitere Konfigurationen manuell anzupassen, kann die gewünschte Konfiguration einfacher direkt beim Anlegen der LPAR angegeben werden. Nachfolgend ein Beispiel, bei dem eine LPAR direkt mit 8 GB und 16 GB oberer Grenze angelegt wird:

$ lpar create -m ms11 mylpar2 desired_mem=8G max_mem=16G
    > mylpar2
$

Es gibt eine ganze Reihe von weiteren Konfigurationsmöglichkeiten, die direkt beim Erstellen einer LPAR auf der Kommandozeile angegeben werden. Eine Übersicht bekommt man durch „lpar help create“ direkt auf der Kommandozeile. Damit können auch komplexere LPARs mit nur einem Kommando erstellt werden.

Als Beispiel für eine etwas umfangreichere Konfiguration zeigen wir im Folgenden noch das Erstellen einer Partition für einen Virtual-I/O-Server mit dedizierten Prozessoren:

$ lpar create -m ms11 ms11-vio1 lpar_env=vioserver proc_mode=ded sharing_mode=keep_idle_procs desired_procs=2 max_procs=4 min_mem=8G desired_mem=12G max_mem=16G max_virtual_slots=200
    > ms11-vio1
$

Der neue Virtual-IO-Server bekommt den Namen ms11-vio1 und es wurden die folgenden Attribute konfiguriert:

    • lpar_env=vioserver – damit wird die LPAR ein Virtual-I/O-Server und keine reguläre LPAR
    • proc_mode=ded – es sollen dedizierte Prozessoren anstelle von shared Prozessoren verwendet werden
    • sharing_mode=keep_idle_procs – ungenutzte Prozessor-Zyklen werden nicht an shared Prozessor LPARs weitergegeben
    • desired_procs=2 – es sollen nach Möglichkeit 2 dedizierte Prozessoren verwendet werden
    • max_procs=4 – es können maximal 4 dedizierte Prozessoren verwendet werden
    • min_mem=8G – die LPAR kann nicht mit weniger als 8 GB betrieben werden
    • desired_mem=12G – gewünscht sind 12 GB
    • max_mem=16G – es können maximal 16 GB verwendet werden
    • max_virtual_slots=200 – es können bis zu 200 virtuelle Slots verwendet werden

Nicht aktivierte LPARs können mit dem Kommando „lpar activate“ aktiviert werden. Bei neu erstellten LPARs muss dabei zwingend das zu verwendende Profil angegeben werden:

$ lpar -p standard activate mylpar2
$

Da die LPAR aber keinen Storage und auch kein Betriebssytem besitzt, bleibt sie im Open Firmware Menü stehen:

$ lpar status mylpar2
         LPAR                                                            PROC     
NAME     ID    LPAR_ENV  STATE          PROFILE   SYNC  RMC       PROCS  UNITS  MEM     OS_VERSION
mylpar2  3     aixlinux  Open Firmware  standard  0     inactive  1      0.1      8 GB  Unknown
$

Nach dem Aktivieren der LPAR sind auch alle im Profil konfigurierten Ressourcen zugewiesen, wie Prozessoren und Speicher!

Die LPAR kann mit dem Kommando „lpar shutdown“ wieder ausgeschaltet werden:

$ lpar shutdown mylpar2
$