Under Construction
Einrichten von AIX Live Update
AIX Live Update benötigt einige Ressourcen (CPU, Memory, Storage) um eine Ersatz-LPAR (surrogate) anlegen und betreiben zu können. Standardmäßig wird diese mit den gleichen CPU- und Memory-Ressourcen konfiguriert, wie die ursprüngliche (original) LPAR. Die Ersatz-LPAR (surrogate) benötigt ein eigenes Physical Volume von dem gebootet wird. Zusätzlich wird mindestens ein weiteres Physical Volume während der Live Update Operation benötigt.
Die Konfiguration der benötigten Ressourcen erfolgt über die Datei /var/adm/ras/liveupdate/lvupdate.data. Standardmäßig existiert diese Datei nicht. Sie kann entweder leer angelegt und dann mit den benötigten Einträgen versehen werden, oder es kann die zur Verfügung gestellte Template Datei /var/adm/ras/liveupdate/lvupdate.template kopiert und angepasst werden. Die Konfiguration erfolgt über einige Stanzas, die im Folgenden beschrieben werden.
Als erstes schauen wir uns die Stanza „general“ an:
# sed -ne '/^# *general:/,/^# *$/p' /var/adm/ras/liveupdate/lvupdate.template
# general:
# kext_check = <yes | no> Blank defaults to yes. If no, the live update
# operation will be attempted regardless as to whether all the loaded
# kernel extensions are determined to be safe or not.
# cpu_reduction = <yes | no> Blank or omitted defaults to no. If yes, the
# live update operation will, in the absence of sufficient processing
# capacity to create and boot the surrogate normally, determine whether
# removing some capacity from the original would result in sufficient
# available capacity, and if so, will automatically remove
# the capacity from the original (later to restore the surrogate to full
# capacity once the original is deleted).
#
#
Über das Attribut kext_check kann angegeben werden, ob eine Überprüfung der geladenen Kernel Erweiterungen durchgeführt werden soll. Werden bei der Überprüfung Kernel Erweiterungen erkannt, welche Live Update nicht unterstützt, dann wird die Live Update Operation mit einer entsprechenden Fehlermeldung beendet. Wird keine Überprüfung durchgeführt (kext_check=no), dann wird eine Live Update Operation gestartet, unabhängig davon ob alle geladenen Kernel Erweiterungen Live Update unterstützen oder nicht. Es kann dann natürlich beim Live Update zu einem Fehler und einem Abbruch der Operation kommen.
Durch Setzen des Attributs cpu_reduction auf yes, darf bei Fehlen ausreichender CPU-Ressourcen für die Ersatz-LPAR (surrogate), die ursprüngliche (original) LPAR um benötigte CPU-Ressourcen verkleinert werden. Am Ende der Live Update Operation wird der ursprüngliche Umfang der CPU-Ressourcen wieder hergestellt.
Wird die zu aktualisierende LPAR durch eine HMC verwaltet, muss die Stanza „hmc“ zwingend vorhanden sein:
# grep -p ^hmc: /var/adm/ras/liveupdate/lvupdate.template
hmc:
lpar_id =
management_console =
user =
#
Über das Attribut management_console wird eine HMC angegeben, welche die LPAR verwaltet. Es kann der Hostname oder die IP-Adresse der HMC angegeben werden. Wird ein Hostname angegeben, muss dieser in eine IP-Adresse auflösbar sein. Außerdem muss ein Benutzer angegeben werden, der auf der HMC für die Live Update Operation verwendet werden soll. Dieser Benutzer muss ausreichende Rechte auf der HMC besitzen, um alle notwendigen Operationen auf der HMC durchführen zu können, wie:
- Erzeugen der Ersatz-LPAR (surrogate).
- Hinzufügen und Wegnehmen von virtuellen Adaptern.
- Mapping von Adaptern.
- Aktivieren von LPARs.
- Herunterfahren und Löschen von LPARs.
- Abfragen von diversen Konfigurationsinformationen.
Das optionale Attribut lpar_id ermöglicht die Angabe einer LPAR-ID für die Ersatz-LPAR (surrogate). Die angegebene ID darf natürlich noch nicht auf dem Managed System für eine andere LPAR in Verwendung sein und es kann insbesondere nicht die ID der aktuellen (original) LPAR angegeben werden.
Die Stanza „disks“ für die zu verwendenden Physical Volumes muss nur bei Verwendung einer HMC konfiguriert werden. Bei Verwendung von PowerVC darf diese Stanza nicht vorhanden sein. (PowerVC erzeugt automatisch die benötigten Physical Volumes.)
# sed -ne '/^# *disks:/,/^# *$/p' /var/adm/ras/liveupdate/lvupdate.template
# disks:
# nhdisk = <disk1,disk2,...> The names of disks to be used to make a copy
# of the original rootvg which will be used to boot the Surrogate
# (surr-boot-rootvg). The required size needs to match the total size
# of the original rootvg logical volumes except for an unmounted jfs2
# logical volume which is not included in the required size calculation.
# (If previewing, size checking will be performed.)
# mhdisk = <disk1,disk2,...> The names of disks to be used to temporarily
# mirror rootvg on the Original LPAR. The mirror will be split, with
# the original rootvg moved to the Surrogate LPAR and the newly created
# mirror staying on the Original LPAR. After the live update, the mhdisk
# disk(s) will be available for re-use. If previewing, size checking will
# be performed.
# alt_nhdisk = <disk1,disk2,...> The names of disks to be used if the disks
# specified for the nhdisk attribute are not currently available
# to be used by Live Update. The capacity requirements are
# the same as nhdisk. Useful for doing multiple Live Updates.
# tohdisk = <disk1,disk2,...> The names of disks to be used as temporary
# storage for the Original. This is only required if the Original
# is using paging space or dump devices on non-rootvg volume groups. The
# capacity needs to match the total capacity of paging spaces and dump
# devices defined on non-rootvg volume groups for the original
# partition. (If previewing, size checking will be performed.)
# tshdisk = <disk1,disk2,...> The names of disks to be used as temporary
# storage for the Surrogate. This is only required if the Original is
# using paging space or dump devices on non-rootvg volume groups. It
# must have the same capacity as tohdisk. (If previewing, size checking
# will be performed.)
#
#
Bei jedem der Attribute kann ein Physical Volume, oder auch mehrere Physical Volumes (durch Komma getrennt) angegeben werden. Die beiden Attribute nhdisk und mhdisk müssen zwingend konfiguriert werden.
AIX Live Update erzeugt eine Kopie der rootvg der ursprünglichen (original) LPAR. Diese Kopie wird zum Booten der Ersatz-LPAR (surrogate) verwendet. Über das Attribut nhdisk werden Physical Volumes spezifiziert, welche für diese Kopie verwendet werden. Die Kapazität dieser Physical Volumes muss der Kapazität der ursprünglichen rootvg entsprechen, wobei die Größe von nicht gemounteten jfs2 Logical Volumes nicht berücksichtigt werden muss. Die durch nhdisk angegebenen Physical Volumes bleiben nach erfolgreichem Abschluß von Live Update bis zum nächsten Booten in Verwendung, können also nicht sofort wiederverwendet werden.
Während der Live Update Operation wird eine Spiegel-Kopie der rootvg auf der ursprünglichen (original) LPAR erzeugt. Die Spiegel-Kopie wird dann abgetrennt, besitzt aber eine Kopie der ursprünglichen rootvg, welche für eine Wiederherstellung im Fehlerfalle verwendet werden könnte. Über das Attribute mhdisk können Physical Volumes für diese Spiegel-Kopie spezifiziert werden. Diese Physical Volumes werden nur temporär während der Live Update Operation verwendet und stehen am Ende der Operation wieder zur Verfügung.
Da die bei nhdisk angegebenen Physical Volumes nach Abschluß der Live Update Operation bis zum nächsten Reboot in Verwendung bleiben (liveupvg), ist eine weitere Live Operation mit der gleichen Konfiguration nicht möglich. Die nächste Live Update Operation schlägt dann mit der folgenden Fehlermeldung fehl:
Meldung
Anstatt jetzt vor jedem Live Update die Konfiguration zu ändern und jeweils andere Physical Volumes für nhdisk anzugeben, gibt es das Attribut alt_nhdisk. Dieses erlaubt es, alternative Physical Volumes anzugeben, welche verwendet werden, falls die Physical Volumes aus nhdisk schon in Verwendung sind. Damit kann sofort ein zweiter Live Update durchgeführt werden, durch welchen dann die Physical Volumes aus nhdisk wieder frei werden und dann für den darauffolgenden Live Update wieder zur Verfügung stehen.
Wird anstelle einer HMC PowerVC verwendet, dann muss die Stanza „pvc“ definiert werden:
# grep -p ^pvc: /var/adm/ras/liveupdate/lvupdate.template
# pvc:
# management_console =
#
Live Update in Kombination mit IBM PowerVC ist im Folgenden nicht weiter berücksichtigt.
Für den Fall das Probleme auftauchen, können Traces konfiguriert werden. Dies geschieht über die Stanza „trace“.