Under Construction
Zeit-Synchronisierung von Managed Systems mit TRP
Ein Managed System ist kein UNIX System, es können keine Daemon (wie ntpd) gestartet werden. Es gibt zwar den POWER Hypervisor als Software-Komponente, dieser hat aber die Aufgabe den Zugriff auf die physikalischen Ressourcen zu verwalten und unterstützt keine Dienste wie z.B. NTP. Die Konfiguration einer zeitlichen Synchronisierung muss daher auf anderem Wege erfolgen, was nachfolgend gezeigt ist.
Die Synchronisierung der Zeit von POWER Hypervisor und Service-Prozessor(en) auf einem Managed System kann durch sogenannte Time Reference Partitions (TRP) erfolgen. Eine LPAR wird zu einer Time Reference Partition (TRP) durch Setzen des Attributes time_ref auf den Wert 1. Es sollten nur LPARs als TRP konfiguriert werden, die nicht per LPM auf ein anderes Managed System verschoben werden. Hier bietet es sich an, den oder die Virtual-I/O-Server als TRP zu konfigurieren. Als die Time Reference Partition für das Managed System, welche die Zeit vorgibt, wird immer die TRP mit der längsten Laufzeit ausgewählt. Fällt diese Partition aus, dann wird automatisch die TRP mit der nächst längeren Laufzeit verwendet. Welche LPARs auf einem Managed System aktuell TRP sind, lässt sich mit Hilfe des Kommandos „lpar lsattr“ feststellen:
$ lpar -m ms01 lsattr -F name:time_ref
lpar1:0
lpar2:0
lpar3:0
lpar4:0
ms01-vio1:0
ms01-vio2:0
$
(Hinweis: Man kann auch die Angabe „-F name:time_ref“ weglassen, die Ausgabe ist dann einfach etwas länger.)
Aktuell gibt es auf dem Managed System ms01 also noch keine TRP.
Das Attribut time_ref kann nur in der aktuellen Konfiguration einer LPAR, aber nicht in einem Profil, gesetzt werden. Daher muss die Option „-d“ (dynamic only) verwendet werden, wenn das Attribut mittels des Kommandos „lpar chattr“ gesetzt wird:
$ lpar -d chattr ms01-vio1 time_ref=1
$ lpar -d chattr ms01-vio2 time_ref=1
$
Eine kurze Kontrolle mit „lpar lsattr“ bestätigt, das nun zwei Time Reference Partitions konfiguriert sind:
$ lpar -m ms01 lsattr -F name:time_ref
lpar1:0
lpar2:0
lpar3:0
lpar4:0
ms01-vio1:1
ms01-vio2:1
$
Wird jetzt die Zeit auf der am längsten laufenden TRP geändert, wird automatisch auch die Zeit des POWER Hypervisors und des/der Service-Prozessors/en aktualisiert. Dies hat keinen Einfluß auf die Hardware Realtime-Clock des Managed Systems und auch keinen Einfluß auf die Zeit von anderen LPARs auf dem Managed Systems. Es wird lediglich ein Zeit-Delta für den POWER-Hypervisor und die Service-Prozessoren geändert. Die Zeit-Deltas der LPARs auf dem Managed Systems bleiben unverändert.
Da neu erzeugte LPARs das Zeit-Delta des Hypervisors übernehmen, hat dies nur auf neu erzeugte LPARs eine einmalige Auswirkung. Danach ist die Zeit einer LPAR unabhängig von der Zeit des Hypervisors.
Synchronisiert man die Zeit auf den TRP mit NTP, wird damit die NTP-Zeit auch von POWER Hypervisor und Service-Prozessoren übernommen.