Under Construction

Optional: Zuordnung von LPARs zu Managed Systems

Das LPAR-Tool verwendet 3 lokale Dateien, in denen Zuordnungen von LPARs, Managed Systems und HMC abgespeichert werden. Bei jedem Aufruf des LPAR-Tools werden diese 3 lokalen Dateien eingelesen und bestimmen maßgeblich die Arbeitsweise des LPAR-Tools. Die Dateien werden vom LPAR-Tool gepflegt, d.h. manuelle Anpassungen sind nicht notwendig und sollten auch nicht vorgenommen werden. Nachfolgend werden diese 3 Dateien kurz besprochen, sie befinden sich standardmäßig im Home-Verzeichnis (das kann aber auch umkonfiguriert werden).

Die erste Datei ist die Datei hmc.list, diese wurde im Kapitel Erste Schritte schon vorgestellt. Diese Datei beinhaltet alle bekannten HMCs. Listen Sie den Inhalt der Datei auf Ihrem System auf:

$ cat ~/hmc.list
hmca01:421970C:7042-CR8:hmca01
hmca02:4219813:7042-CR8:hmca02
hmcg01:635561C:7042-CR8:hscroot@hmcg01
hmcg02:63559A3:7042-CR8:hscroot@hmcg02
hmc01:322480C:7042-CR9:hmc01
hmc02:322481C:7042-CR9:hmc02
$

Wird eine neue HMC mit dem Kommando „hmc add“ registriert, wird diese vom LPAR-Tool in diese Datei aufgenommen. Wird eine HMC mit dem Kommando „hmc remove“ weggenommen, wird der entsprechende Eintrag in der Datei hmc.list entfernt. Die Datei hmc.list ist sehr statisch. Änderdungen erfolgen nur durch „hmc add“ und „hmc remove“. Da üblicherweise eher selten neue HMCs dazukommen oder alte HMCs abgebaut werden, dürfte der Inhalt über lange Zeit identisch bleiben.

Die zweite Datei ist die Datei ms.list, sie beinhaltet alle bekannten Managed Systems. Wird eine HMC mittels „hmc add“ registriert, dann werden alle an diese HMC angebundenen Managed Systems ermittelt und in die Datei ms.list eingetragen. Wird eine HMC entfernt („hmc remove“), dann werden automatisch die zugehörigen Managed Systems ebenfalls entfernt, außer diese sind an eine zweite noch bekannte HMC angebunden.

Listen Sie den Inhalt der Datei ms.list auf Ihrem System auf:

$ cat ~/ms.list
msa02:105D21V:8284-22A:hmca01,421970C:hmca02,4219813
msa03:10B2C1V:8286-41A:hmca01,421970C:hmca02,4219813
msa01:104D01V:8284-22A:hmca01,421970C:hmca02,4219813
...
$

Neben dem Namen des Managed Systems, der Seriennummer und dem Typ sind die angebundenen HMCs aufgelistet (in der Regel 2 HMCs). Auch hier gilt, wie bei den HMCs oben, das sich der Inhalt eher selten ändert.

Die letzte Datei ist die Datei lpar.list. In dieser Datei befinden sich alle bekannten LPARs. Für jede LPAR ist neben dem LPAR-Namen und der LPAR-ID noch die Seriennumer, der Typ der LPAR und das unterliegende Managed System abgespeichert.

Lassen Sie sich den Inhalt der Datei lpar.list auf Ihrem System anzeigen:

$ cat ~/lpar.list
aix02:17:aixlinux:105D21VH:msa02,105D21V
aix04:16:aixlinux:105D21VG:msa02,105D21V
aix08:15:aixlinux:105D21VF:msa02,105D21V
msa02-viol:1:vioserver:105D21V1:msa02,105D21V

$

Wird bei einem Kommando lediglich der LPAR-Name angegeben, dann findet das LPAR-Tool mit Hilfe dieser Datei das zugehörige Managed System und über die Datei ms.list schließlich die zugehörigen HMCs heraus. Die Datei ist daher sehr wichtig für das Funktionieren des LPAR-Tools.

Wird eine HMC registriert, dann werden neben den Managed Systems (wie oben beschrieben) auch die LPARs, die über diese HMC erreichbar sind ermittelt und in die Datei lpar.list eingetragen.

Die Informationen in dieser Datei sind unter Umständen nach einiger Zeit nicht mehr aktuell. Gründe dafür sind unter Anderem die Folgenden:

    • Eine LPAR wurde über das GUI oder ein anderes Tool gelöscht. Die LPAR wird dann aber immer noch in der Datei lpar.list gelistet.
    • Eine neue LPAR wurde über das GUI oder ein anderes Tool angelegt. Es gibt dann aber noch keinen Eintrag für diese LPAR in der Datei lpar.list.
    • Eine LPAR wurde per GUI oder einem anderen Tool per LPM auf ein anderes Managed System verschoben. In lpar.list findet sich als Managed System dann immer noch das alte Managed System.

Hinweis: Werden LPARs über das LPAR-Tool angelegt, gelöscht oder per LPM verschoben, dann werden die Einträge in lpar.list dementsprechend aktualisiert und sind dann auch korrekt. Allerdings werden dabei Einträge anderer LPAR-Tool Benutzer nicht angepasst!

Die Zuordnungen lassen sich aber sehr einfach mit dem Kommando „hmc rescan“ aktualisieren. Wird kein Argument angegeben, dann werden alle Einträge aller HMCs, Managed Systems und LPARs aktualisiert. Werden ein oder mehrere HMCs explizit als Argument angegeben, dann werden nur die zu diesen HMCs gehörenden Einträge aktualisiert. Es empfiehlt sich von Zeit zu Zeit das Kommando „hmc rescan“ zu verwenden um die Einträge zu aktualisieren.

Starten Sie „hmc rescan“ auf Ihrem System und messen die Zeit die das Kommando benötigt um die Aktualisierung durchzuführen:

$ time hmc rescan
hmc01:
   ms02
    > aix04
    > aix06
    > ms02-vio2
    > ms02-vio1
   ms03
    > aix01
    > aix03
    > ms03-vio2
    > ms03-vio1


real      0m8.048s
user      0m1.643s
sys       0m1.664s
$

Auf unserem System hat das ca. 8 Sekunden gedauert. Wobei wir 6 HMCs, ca. 40 Managed Systems und ca. 500 LPARs haben.

Lassen Sie sich einmal anzeigen welche Kommandos bei „hmc rescan“ auf den HMCs ausgeführt werden (Option „-v“):

$ hmc -v rescan
hmca01: lshmc -n
hmca01: lshmc -v
hmca01: lssyscfg -r sys
hmca01: lssyscfg -r lpar -m msa02
hmca01: lssyscfg -r lpar -m msa03

$

In unserem Falle wurden insgesamt ca. 90 Kommandos auf den HMCs ausgeführt (in 8 Sekunden).

Hinweis: In einer der nächsten Versionen des LPAR-Tools werden wir das durch Parallelisierung deutlich reduzieren.

Bei Verwendung des LPAR-Tools in Skripten, insbesondere wenn diese dann automatisiert ablaufen, sollte man zu Beginn des Skripts einen Lauf von „hmc rescan“ vorsehen. Damit ist dann sichergestellt das die Informationen über alle LPARs aktuell sind.