Der Vorteil der bisher gezeigten Netzwerk-Virtualisierung mit Shared Ethernet ist die extrem einfache Konfiguration. Nach Anlegen von Trunking-Adaptern auf einem Virtual-I/O-Server und Erzeugen des Shared Ethernet Adapters mit „vios mksea“ können Client-LPARs den Shared Ethernet Adapter über einfach anzulegende Virtual Ethernet Adapter nutzen. Ein großer Nachteil ist allerdings das die bisher gezeigten Shared Ethernet keine Redundanz besitzen. Fällt der Virtual-I/O-Server mit dem Shared Ethernet Adapter aus, oder hat der physikalische Ethernet Adapter des SEAs ein Problem, verlieren die Client-LPARs sofort die Anbindung an das externe Netzwerk.
Um dieses Problem zu beheben wurde der HA-Mode von Shared Ethernet Adaptern eingeführt. Dabei wird auf einem zweiten Virtual-I/O-Server ein zweiter Shared Ethernet Adapter mit der gleichen Konfiguration angelegt. Zu einem Zeitpunkt übernimmt immer nur einer der beiden SEAs die Anbindung an das externe Netzwerk, der andere SEA bleibt passiv und wartet auf einen Ausfall des gerade aktiven SEAs. Der aktive SEA ist der sogenannte Primary SEA, der passive SEA ist der sogenannte Backup SEA.
Bild 8.9 zeigt eine hochverfügbare Shared Ethernet Adapter Konfiguration mit einem Primary SEA auf dem linken Virtual-I/O-Server und einem Backup SEA auf dem rechten Virtual-I/O-Server. Die Trunking-Adapter auf beiden SEAs stimmen in ihrer VLAN-Konfiguration überein. Beide besitzen 2 Trunking-Adapter mit den PVIDs 1 und 2, sowie den zusätzlichen VLAN-IDs 100 und 1001, sowie 350, 399 und 512. Die beiden Trunking-Adapter des linken Virtual-I/O-Servers haben die trunk_priority 1, die beiden Trunking-Adapter des rechten Virtual-I/O-Servers die trunk_priority 2. Alle Trunking-Adapter eines Shared Ethernet Adapters müssen die gleiche Priorität haben! Je niedriger der Wert der trunk_priority, desto höher ist die Priorität (Werte zwischen 1 und 15 sind erlaubt). Das wichtigste SEA Attribut für eine HA Konfiguration ist das Attribut ha_mode mit den beiden möglichen Werten auto und standby für eine HA-Failover Konfiguration wir im Bild 8.9 gezeigt.
Hinweis: Die Gerätenamen der einzelnen Adapter müssen auf den beiden Virtual-I/O-Servern nicht übereinstimmen. Es macht die Administration etwas einfacher wenn die Namen auf beiden Seiten gleich sind, das ist aber nicht notwendig und lässt sich auch nicht immer erreichen.
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