3.1. Hardware Managemant Console (HMC)

Über die HMC können die angeschlossenen Power Systeme komplett verwaltet werden. Alle Möglichkeiten der PowerVM Virtualisierung können über die angeschlossenen HMCs konfiguriert und administriert werden. An eine HMC angebundene Power Systeme werden auch als sogenannte Managed Systems bezeichnet, da die HMC diese Power Systeme ‚managed’. Wir werden im Folgenden meistens den Begriff Managed System anstelle von Power System verwenden, in beiden Fällen ist letztlich der physikalische Server gemeint.

    • Die HMC bietet zwei verschiedene Möglichkeiten der Administration an:
    • Ein Web-basiertes GUI: der Zugriff erfolgt über einen Browser.

Und ein CLI auf der HMC: der Zugriff erfolgt typischerweise über einen Login mittels OpenSSH.

Typischerweise wird von den meisten Benutzern das Web-GUI verwendet. Es ist intuitiv in der Benutzung und es lassen sich alle Tätigkeiten mit Hilfe des GUIs ausführen.

Das CLI wird nur von wenigen Benutzern verwendet. Die Syntax der Kommandos ist nicht immer ganz einfach und selbst bei kleineren Tätigkeiten kommen schnell sehr lange Kommandos mit vielen Optionen zum Einsatz. Dies erfordert in der Regel häufiges Nachschauen in der Dokumentation, da man sich viele Optionen nur sehr schwer merken kann. Meist hat aber jeder POWER Administrator einen kleinen Satz von CLI Kommandos die er regelmäßig verwendet, da dies häufig schneller ist, als die GUI zu benutzen.

Das LPAR-Tool verwendet OpenSSH und die CLI der HMC. In der Regel muß man keine Optionen angeben, da das LPAR-Tool die notwendigen Optionen automatisch angibt.

Auf einer HMC gibt es per Default den folgenden Account:

    • hscroot mit dem Passwort ‚abc123‘.

Dieser Account besitzt die Rolle hmcsuperadmin und hat damit das Maximum (fast) an Rechten auf einer HMC. Für Benutzer können (und sollten auch) zusätzliche Accounts angelegt werden. Wir gehen später auf das Thema HMC Accounts und Rollen genauer ein, für den Moment gehen wir davon aus, das entweder schon ein Account für den Benutzer existiert, oder der Account hscroot verwendet wird.

Die dem LPAR-Tool bekannten HMCs kann man mit dem Kommando „hmc show“ auflisten:

$ hmc show
NAME SERIAL_NUM TYPE_MODEL
$

Wurde noch keine HMC bekannt gemacht (registriert), dann ist die Ausgabe leer, wie in der Beispiel-Ausgabe.

Jede HMC muß für die Verwendung mit dem LPAR-Tool einmalig registriert werden. Dies erfolgt mit dem Kommando „hmc add“ und der Angabe einer oder mehrerer HMCs. In unserem Beispiel heisst die HMC hmc01:

$ hmc add hmc01
hmc01:
   ms01
    > lpar01
    > ms01-vio1
    > ms01-vio2
   ms02
    > aix01
> aix03
> aixnim
    > ms02-vio1
    > ms02-vio2
   ms03
    > aix02
> aix04
    > ms03-vio1
    > ms03-vio2
$

Das Registrieren einer HMC dauert in der Regel nur 1 oder 2 Sekunden. Wie man der Beispiel-Ausgabe entnehmen kann, werden dabei die angebundenen Managed Systems, sowie die LPARs auf den Managed Systems erkannt und ebenfalls registriert. An unsere HMC hmc01 sind die 3 Managed Systems ms01, ms02 und ms03 angebunden.

Wird bei „hmc add“ nur der Name der HMC angegeben, geht das LPAR-Tool davon aus, das der Account auf der HMC dem lokalen Benutzernamen entspricht. Sollte dies nicht der Fall sein, kann der gewünschte Account aber auch explizit angegeben werden, so wie im folgenden Beispiel:

$ hmc add hscroot@hmc01
hmc01:
   ms01
    > lpar01
    > ms01-vio1
    > ms01-vio2
   ms02
    > aix01
> aix03
> aixnim
    > ms02-vio1
    > ms02-vio2
   ms03
    > aix02
> aix04
    > ms03-vio1
    > ms03-vio2
$

Damit wird für die angegebene HMC immer der Account hscroot verwendet werden.

Auf die gleiche Weise sollten dann alle weiteren HMCs einmalig registriert werden.

Nachdem nun mindestens eine HMC registriert wurde, kann man diese mittels „hmc show“ anzeigen:

$ hmc show
HMC SERIAL MODEL
hmc01 12BEEF 7042-CR9
$

Unsere HMC hat die Seriennummer 12BEEF und ist vom Typ 7042-CR9 (das ist das letzte auf x86 basierende Modell).

Soll eine HMC, samt angebundener Managed Systems und deren LPARs, nicht mehr durch das LPAR-Tool verwaltet werden, dann kann die HMC ganz einfach deregistriert werden. Dazu gibt es das Kommando „hmc remove“:

$ hmc remove hmc01
$

Dies ändert natürlich nichts an der HMC, einem der angebundenen Managed Systems oder einer der LPARs! Es bedeutet lediglich das die HMC dem LPAR-Tool nicht mehr bekannt ist. Der Versuch die HMC trotzdem mit dem LPAR-Tool anzusprechen resultiert dann einfach in einer entsprechenden Fehlermeldung:

$ hmc lssysconn hmc01
ERROR: hmc01 is not a known HMC
USAGE:
   hmc lssysconn [-o <format>] [{-f|-j|-y}] [-F <fields>] [-s <selections>] [-v] <hmc>
$

Natürlich kann die HMC jederzeit wieder mittels „hmc add“ registriert werden und kann dann auch wieder über das LPAR-Tool administriert werden.