5.2.1. Prozessor Sharing-Mode
Beim Zeitscheiben-Verfahren des POWER Hypervisors ist jeder LPAR ihr Entitlement garantiert. Hat man z.B. auf einem Managed System mit nur einem physikalischen Prozessor, lediglich 3 LPARs, LPAR1 mit einem Entitlement von 0.15, LPAR2 mit einem Entitlement von 0.10 und LPAR3 mit einem Entitlement von 0.15, dann ist dies in der Summe ein Entitlement von 0.15 + 0.10 + 0.15 = 0.40. Damit sind in jedem 10ms Zeitintervall 4ms für die 3 LPARs garantiert, es bleiben aber damit noch 6ms, die keiner LPAR garantiert sind, wie in Bild 5.6 dargestellt ist.
Diese nicht zugeteilte CPU-Zeit könnte unter den 3 aktiven LPARs aufgeteilt werden, um eine bessere Performance zu erzielen. Das würde einem Zuwachs an CPU-Zeit von 150% entsprechen!
Ob eine LPAR Anteile an nicht zugewiesener bzw. ungenutzter CPU-Zeit bekommen darf, kann über den Prozessor Sharing-Mode (Attribute sharing_mode) konfiguriert werden. Für Shared-Prozessor LPARs sind die folgenden beiden Werte möglich:
- cap: Die CPU-Zeit ist auf das garantierte Entitlement beschränkt. Der LPAR werden keine zusätzlichen Anteile bei Verfügbarkeit zugewiesen.
- uncap: Über das garantierte Entitlement hinaus, kann die LPAR zusätzliche CPU-Anteile an ungenutzten Prozessor-Ressourcen bekommen. Dies ist der Default für Shared-Prozessor LPARs.
Der Sharing-Mode kann beim Anlegen einer LPAR angegeben werden:
$ lpar create -m ms02 lpar12 desired_procs=2 desired_proc_units=0.8 sharing_mode=cap
.
> lpar12
$
Der Sharing-Mode kann nur im Profil geändert werden, man kann also nicht zur Laufzeit einer LPAR vom Sharing-Mode cap auf uncap oder umgekehrt wechseln. Im Profil lässt sich der Sharing-Mode am einfachsten mit dem Kommando „lpar chproc“ unter Angabe der Option „-p“ und des Profilnamens ändern:
$ lpar -p standard chproc lpar11 sharing_mode=cap
$
Damit sich die Änderung auswirkt, muß die LPAR heruntergefahren werden, und unter Angabe des geänderten Profils neu aktiviert werden.
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