Die Ermittlung der Anteile für die einzelnen LPARs erfolgt dabei wie oben beschrieben:
- Bildung der Summe der Gewichtungen der konkurrierenden LPARs: 150 + 50 + 100 = 300.
- Ermittlung des Anteils eine LPAR durch Quotienten-Bildung:
LPAR1: 150 / 300 = 1/2
LPAR2: 50 / 300 = 1/6
LPAR3: 100 / 300 = 2/6
- Multipliziert mit dem zur Verfügung stehenden CPU-Anteil von 6ms ergibt sich dann:
LPAR1: 6.0 ms * 1/2 = 3.0 ms
LPAR2: 6.0 ms * 1/6 = 1.0 ms
LPAR3: 6.0 ms * 2/6 = 2.0 ms
Die zusätzlichen Anteile an CPU-Zeit sind allerdings nicht garantiert und können sich auch in jedem 10ms Zeitintervall ändern! Z.B. könnte eine weitere LPAR aktiviert werden, welche dann natürlich ihr Entitlement auch garantiert bekommt. Oder das Entitlement einer laufenden LPAR wird erhöht, womit dann weniger nicht zugewiesene Kapazität zur Verfügung steht.
Benötigt eine LPAR die ihr garantierten Processing Units in einem Zeitintervall nicht, dann gehen die nicht genutzten Processing Units an den Hypervisor zurück, der diese dann nach dem obigen Schema auf andere LPARs aufteilt.
Die Gewichtung einer LPAR (uncapped_weight) kann dynamisch zur Laufzeit geändert werden. Dazu kann das Kommando „lpar chproc“ (change processors) verwendet werden. Hierbei wird neben der LPAR einfach das Attribut uncapped_weight mit einem neuen Wert zwischen 0 und 255 angegeben:
$ lpar chproc aix05 uncapped_weight=100
$
Wird für uncapped_weight der Wert 0 angegeben, dann kann die LPAR keine zusätzlichen CPU-Anteile über ihr Entitlement hinaus bekommen. Sie verhält sich dann genauso wie eine LPAR mit dem Sharing-Mode cap!
Soll die Gewichtung in einem Profil geändert werden, muß das Kommando mit der Option „-p“ und dem Profilnamen gestartet werden:
$ lpar -p standard chproc aix05 uncapped_weight=100
$
In Bild 5.9 ist die Prozessor-Auslastung einer LPAR mit Sharing-Mode uncap gezeigt. Die LPAR wurde mit einem Entitlement von 0.6 (gelbe Linie) und einem virtuellen Prozessor konfiguriert.
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