Wie das Bild 7.4 demonstriert können Ethernet Adapter die selbst kein VLAN-Tagging verwenden/unterstützen, trotzdem ohne Probleme in einer Umgebung mit VLANs funktionieren, indem vom Switch (hier POWER Hypervisor) das Tagging mit einer Port-VLAN-ID durchgeführt wird.
Ein virtueller Ethernet Adapter kann optional als IEEE 802.1q kompatibel angelegt werden (Attribut ieee_virtual_eth=yes). Er unterstützt dann zusätzlich zu untagged Paketen auch tagged Pakete für eine Liste von VLAN-IDs, die mit dem Attribut addl_vlan_ids angegeben werden können. Über einen virtuellen Ethernet Adapter können dann mehrere verschiedene VLANs von einer LPAR verwendet werden. Dabei muß der virtuelle Ethernet Adapter für die zusätzlichen VLAN-IDs den Paketen einen VLAN-Header hinzufügen. D.h. diese Pakete kommen dann schon als tagged Pakete beim virtuellen Switch an und der Hypervisor muß kein VLAN-Tag mehr hinzufügen.
Bild 7.5 zeigt die Zustellung eines Pakets mit VLAN-ID 200: Die VLAN-ID 200 gehört zu den zusätzlichen VLAN-IDs (addl_vlan_ids) des sendenden virtuellen Ethernet Adapters, daher muß der virtuelle Ethernet Adapter ein tagged Paket generieren. Dieses wird dann unverändert an den virtuellen Ethernet Switch weitergeleitet. Die VLAN-ID 200 gehört auch beim Ziel Ethernet Adapter zu den zusätzlichen VLAN-IDs. Der VLAN-Header wird daher vom Hypervisor nicht entfernt und das Paket wird inklusive VLAN-Header an die Ziel-LPAR über den virtuellen Ethernet Adapter weitergegeben. Der VLAN-Header bleibt während der ganzen Zustellung von der Quell-LPAR bis zur Ziel-LPAR erhalten!