5.3. Prozessoren, Prozessor-Cores und Simultaneous Multi-Threading
Prozessoren haben mittlerweile eine lange Entwicklung hinter sich. War zu Beginn auf einem Prozessor-Chip genau eine datenverarbeitende Logik-Einheit, häufig als CPU bezeichnet, hat sich dies mittlerweile grundlegend geändert. Die meisten Prozessor-Chips beheimaten mittlerweile mehrere datenverarbeitende Logik-Einheiten. Man spricht dann von Prozessor-Kernen (oder Cores). Die Bezeichnung Prozessor wurde früher häufig als Synonym für die datenverarbeitende Logik-Einheit oder CPU verwendet, obwohl es sich bei einem Prozessor zunächst einmal um ein elektronisches Bauteil handelt. Mittlerweile unterscheidet man begrifflich den Prozessor als elektronisches Bauteil von den datenverarbeitenden Logik-Einheiten (Prozessor-Kernen), von denen gleich mehrere auf einem Prozessor untergebracht sein können.
In vielen Kontexten wird aber häufig weiterhin von Prozessoren gesprochen, obwohl eigentlich die datenverarbeitende Logik-Einheit und damit der Prozessor-Kern gemeint ist. Der dedizierte Prozessor in den vorausgegangenen Kapiteln ist als streng genommen in der Regel gar kein physikalischer Prozessor, sondern nur einer der Prozessor-Kerne auf einem heutigen Prozessor.
Ursprünglich konnte auf einer CPU (heute Prozessor-Kern) zu einem Zeitpunkt nur eine Instruktions-Sequence (Thread) zu einem Zeitpunkt ablaufen. Mittlerweile unterstützen aber viele Prozessor-Kerne die parallele Abarbeitung mehrere Instruktions-Sequenzen (Threads). Dies wird als Simultaneous Multi-Threading oder kurz SMT bezeichnet. Unter AIX als Betriebssystem werden diese als logische Prozessoren bezeichnet, damit können auf einem Prozessor-Kern teilweise bis zu 8 verschiedene Threads zeitgleich abgearbeitet werden.