Erzeugen von virtuellen optischen Laufwerken

Um virtuelle optische Medien der Virtual Media Repository nutzen zu können, benötigen LPARs ein virtuelles optisches Laufwerk. Ein virtuelles optisches Laufwerk ist ein virtuelles SCSI-Gerät, dementsprechend benötigt eine LPAR einen virtuellen SCSI-Client-Adapter. Der zugehörige virtuelle SCSI-Server-Adapter muss auf dem virtuellen I/O-Server dessen Virtual Media Repository genutzt werden soll angelegt werden. Das Anlegen von virtuellen SCSI-Adaptern ist im Kapitel Virtual SCSI beschrieben. Wir gehen im Folgenden davon aus das die benötigten virtuellen SCSI-Adapter existieren.

Bevor wir das erste virtuelle optische Laufwerk anlegen, überprüfen wir kurz für welche LPARs es virtuelle SCSI-Server-Adapter (vhost-Adapter) auf unserem virtuellen I/O-Server gibt:

$ vios lsvscsi ms12-vio1
SVSA    SLOT  CLIENT    LUNS
vhost0  C25   aix01(3)  0
vhost1  C28   aix03(4)  0
vhost2  C30   aix04(5)  0
vhost3  C31   aix05(6)  0
$

Das Kommando zum Erzeugen eines virtuellen optischen Laufwerks ist „vios mkvopt“. Als Argument muss neben dem Virtual-I/O-Server der vhost-Adapter der LPAR angegeben werden, für die ein Laufwerk angelegt werden soll:

$ vios mkvopt ms12-vio1 vhost0
$

Hinweis: Das LPAR-Tool verwendet „mkvopt“ um ein virtuelles optisches Laufwerk zu erzeugen, das padmin-Kommando „mkvopt“ erzeugt hingegen ein virtuelles optisches Medium!

Der Adapter vhost0 gehört zur LPAR aix01. Eine Übersicht über die existierenden virtuellen optischen Laufwerke erhält man mit „vios lsvopt“:

$ vios lsvopt ms12-vio1
VTD     MEDIA     SIZE
vtopt0  No Media  n/a
$

Per Default wird als Gerätename der Präfix „vtopt“ gefolgt von einer eindeutigen Instanznummer verwendet.

Damit eine LPAR das neue optische Laufwerk auch verwenden kann, muss dieses in das laufende Betriebssystem herein konfiguriert werden. Im Falle von AIX erfolgt das mit Hilfe von cfgmgr:

aix01 # cfgmgr -l vio0
aix01 # lsdev -l cd0
cd0 Available  Virtual SCSI Optical Served by VIO Server
aix01 #

Hinweis: Man kann den cfgmgr auch ohne Option starten. Das Angeben von „-l vio0“ schränkt die Suche nach neuen Geräten auf virtuelle Geräte ein.

Das virtuelle optische Laufwerk taucht in AIX als Gerät cd0 (Virtual SCSI Optical Served by VIO Server) auf.

Wir legen ein weiteres virtuelles Laufwerk an, dieses Mal für die LPAR aix03 (vhost1):

$ vios mkvopt ms12-vio1 vhost1
$

Das zweite virtuelle optische Laufwerk erhält den Namen vtopt1:

$ vios lsvopt ms12-vio1
VTD     MEDIA     SIZE
vtopt0  No Media  n/a
vtopt1  No Media  n/a
$

Leider lässt sich an diesen generischen Gerätenamen nicht erkennen zu welcher LPAR die virtuellen optischen Laufwerke gehören. Verwendet man das Kommando „vios lsvscsi“ und gibt den vhost-Adapter an, lässt sich erkennen welches virtuelle optische Laufwerk zu dem angegebenen vhost-Adapter (und damit zu einer bestimmten LPAR) gehört:

$ vios lsvscsi ms12-vio1 vhost1
VTD     STATUS     BACKING  BDPHYSLOC  MIRRORED  LUN
vtopt0  Available  -        -          N/A       0x8100000000000000
$

Das ist aber etwas mühsam.

Beim Anlegen eines virtuellen optischen Laufwerks kann zusätzlich der gewünschte Name für das Gerät angegeben werden. Diese Möglichkeit sollte man nutzen und Namen vergeben, an denen man die Zuordnung zu den LPARs sofort erkennen kann. Als Beispiel erzeugen wir ein virtuelles optisches Laufwerk für die LPAR aix04 (vhost2) und verwenden als Namen für das Laufwerk „aix04_cd“:

$ vios mkvopt ms12-vio1 vhost2 aix04_cd
$

Der Ausgabe von „vios lsvopt“ kann jetzt sofort entnommen werden, das das neue virtuelle Laufwerk zur LPAR aix04 gehört:

$ vios lsvopt ms12-vio1
VTD       MEDIA     SIZE
aix04_cd  No Media  n/a
vtopt0    No Media  n/a
vtopt1    No Media  n/a
$