7.5. Virtual SCSI
Eine weitere Möglichkeit für die Virtualisierung von Storage unter PowerVM ist die Verwendung von virtuellen SCSI Adaptern. Wie bei virtuellem FC ist dabei ein virtueller SCSI-Client Adapter über den Hypervisor mit einem virtuellen SCSI-Server Adapter auf einem Virtual-I/O-Server verbunden. Der virtuelle SCSI-Client Adapter hat dabei die Rolle eines SCSI-Initiators, der virtuelle SCSI-Server Adapter auf dem Virtual-I/O-Server ist das SCSI-Target. Im Unterschied zu physikalischem SCSI, bei dem es mehrere SCSI-Targets geben kann, die an einen physikalischen SCSI Host Bus Adapter (HBA) angebunden sind, ist bei virtuellem SCSI maximal ein SCSI-Target angebunden. Die Verbindung des virtuellen SCSI-Client Adapters zum virtuellen SCSI-Server Adapter mittels Hypervisor nutzt einen sogenannten logischen Kanal. Dies ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung zwischen den beiden Adaptern.
Im Unterschied zum virtuellen FC müssen im Falle von virtuellem SCSI alle Geräte auf die der virtuelle SCSI-Client Adapter zugreifen soll, einzeln dem virtuellen SCSI-Server Adapter zugeordnet werden. Dies kann bei ein paar hundert Geräten (in größeren Umgebungen können das auch mehr als tausend Geräte sein) schnell sehr unübersichtlich werden. In Bild 7.14 ist der Kommunikationspfad vom virtuellen SCSI-Client Adapter über den Hypervisor zum virtuellen SCSI-Server Adapter und dann weiter zu den Festplatten gezeigt.
Die Festplatten werden auf den Virtual-I/O-Servern dem virtuellen SCSI-Server Adapter zugeordnet, indem ein sogenanntes virtuelles Target Device erzeugt wird, welches auf das Ziel-Gerät verweist. Das Ziel-Gerät wird als Backing-Device bezeichnet. Als Backing-Devices können Festplatten (hdisk), Tapes (rmt) oder Logical-Volumes verwendet werden. Ein Backing-Device muß aber nicht zwangsläufig ein Gerät sein, sondern kann auch eine Datei im Dateisystem sein, siehe Virtual Optical Media Library und Storage-Pools später.
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