7.7.1. Erzeugen eines vNIC Adapters
Obwohl das Konstrukt eines vNIC Adapters nicht ganz einfach ist, schließlich besteht es aus mindestens 3 Adaptern (vNIC-Client Adapter, vNIC-Server Adapter und logischer SR-IOV Port), lässt sich ein vNIC Adapter relativ leicht mit nur einem Kommando anlegen. Im einfachsten Fall muß lediglich der Virtual-I/O-Server für das vNIC-Backing-Device und der physikalische SR-IOV Port angegeben werden. Das Kommando zum Erzeugen eines vNIC Adapters ist „lpar addvnic“ (add vNIC adapter):
$ lpar addvnic aix22 6 ms03-vio1 P1-C11-T1
$
Hier wurde ein vNIC Adapter im virtuellen Slot Nummer 6 der Client-LPAR aix22 angelegt. Das vNIC-Backing-Device wird auf dem Virtual-I/O-Server ms03-vio1 angelegt, zusammen mit dem logischen SR-IOV Port für den physikalischen SR-IOV Port mit Physical Location Code P1-C11-T1. Anstelle des Physical Location Codes kann auch die Adapter-ID und physikalische Port-ID des physikalischen SR-IOV Ports angegeben werden.
Auf einer AIX-LPAR muß ein Lauf des Config-Managers gestartet werden, damit der vNIC-Client Adapter verwendet werden kann. Der vNIC-Client Adapter bekommt, wie alle anderen Ethernet Adapter, einen Gerätenamen mit Präfix ent:
aix22 # cfgmgr
aix22 #
aix22 # lsdev -l ent\*
ent0 Available Virtual I/O Ethernet Adapter (l-lan)
ent1 Available Virtual NIC Client Adapter (vnic)
aix22 #
Die Konfiguration des neuen Ethernet Adapters funktioniert genauso wie für jeden anderen Ethernet Adapter!
Die existierenden vNIC Adapter einer LPAR können mit dem Kommando „lpar lsvnic“ (list vNIC) angezeigt werden:
$ lpar lsvnic aix22
LPAR_NAME SLOT MODE FAILOVER PVID PRIORITY MAC_ADDR ALLOWED_VLAN_IDS BKDEVS
aix22 6 ded Yes 0 0 81253aa07306 all 1
$
Die Ausgabe zeigt das es nur einen vNIC Adapter im Slot 6 der LPAR gibt. Es gibt ein vNIC-Backing-Device (Spalte BKDEVS). Alle Attribute des vNIC Adapters haben Default Werte. Beim Erzeugen eines vNIC Adapters können die Attribute auf der Kommandozeile angegeben werden. Eine Übersicht der möglichen Attribute findet man z.B. in der Online Hilfe („lpar help addvnic“).
Die zugehörigen vNIC-Backing-Devices der vNIC Adapter können ebenfalls aufgelistet werden, dazu muß lediglich die Option „-a“ (all vNIC backing devices) bei „lpar lsvnic“ verwendet werden:
$ lpar lsvnic -a aix22
FAILOVER PHYS LOGICAL CURRENT MAX
LPAR_NAME SLOT FAILOVER PRIORITY ACTV STATUS VIOS_NAME ADAPTER PORT PORT CAPACITY CAPACITY
aix22 6 Yes 50 1 Operational ms03-vio1 1 0 27004005 2.0 100.0
$
Der Wert Operational in der Spalte STATUS zeigt das der zugehörige physikalische SR-IOV Port einen Link hat, es können also Netzwerk-Pakete gesendet und empfangen werden. Der zum vNIC-Backing-Device gehörende logische SR-IOV Port 27004005 besitzt eine garantierte Kapazität von 2% des physikalischen Ports.
Der logische SR-IOV Port 27004005 wurde auf dem Virtual-I/O-Server ms03-vio1 angelegt:
$ lpar lssriov ms03-vio1
LPORT REQ ADAPTER PPORT CONFIG_ID CAPACITY MAX_CAPACITY PVID VLANS MAC_ADDR CLIENTS
27004005 Yes 1 0 16384 2.0 100.0 0 all a1b586737e00 aix22
$
Das zugehörige vNIC-Backing-Device auf dem Virtual-I/O-Server kann mit „lpar lsvnicbkdev“ angezeigt werden:
$ lpar lsvnicbkdev ms03-vio1
FAILOVER PHYS LOGICAL MAX
LPAR_NAME ACTV STATUS PRIORITY ADAPTER PORT PORT CAPACITY CAPACITY
ms03-vio1 1 Operational 50 1 0 27004005 2.0 100.0
$
Die Ausgabe ist ähnlich zur Ausgabe von „lpar lsvnic -a“.
In Bild 7.20 sind Teile der Gerätebäume auf Virtual-I/O-Server und Client-LPAR gezeigt, sowie das Zusammenspiel der verschiedenen Geräte.
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