7.7. Virtual Network Interface Controller (vNIC)
Der große Nachteil von SR-IOV, sowie oben beschrieben, besteht darin, das das Verschieben (LPM) von LPARs mit logischen SR-IOV Ports nicht möglich ist. Nach der Einführung von SR-IOV auf Power Systemen gab es eine Reihe von Vorschlägen für Workarounds. Allerdings bedingen alle diese Workarounds zum Einen eine besondere Konfiguration und zum Anderen eine Reihe von Umkonfigurationen die vor und nach einer LPM-Operation durchzuführen sind. Im praktischen Alltag werden dadurch LPM-Operationen aber unnötig verkompliziert.
Mit der Einführung von vNICs können Client-LPARs SR-IOV Adapter benutzen und trotzdem LPM unterstützen. Wie schon bei VSCSI und VFC wird dazu ein Paar von Adaptern benutzt: auf der Client-LPAR wird der sogenannte vNIC Adapter in einem virtuellen Slot verwendet und auf einem Virtual-I/O-Server wird ein zugehöriger vNIC-Server Adapter verwendet. Der logische SR-IOV Port wird dem Virtual-I/O-Server zugeordnet. Der vNIC-Server Adapter, auch als vNIC-Backing-Device bezeichnet, dient dabei als Proxy für den logischen SR-IOV Port. Das Zusammenspiel der verschiedenen Adapter ist in Bild 7.19 dargestellt.
Um eine gute Performance zu erreichen, werden nur Kontroll-Informationen vom vNIC Adapter der Client-Adapter zum vNIC Server Adapter übertragen, welche von diesem über den zugehörigen logischen SR-IOV Port zum entsprechenden logischen Port (Virtual Function) des SR-IOV Adapters übertragen werden. Die Daten selbst werden zwischen vNIC Client-Adapter und dem logischen Port des SR-IOV Adapters per DMA (Direct Memory Access) mit Hilfe des Hypervisors übertragen. Es findet also insbesondere kein Kopieren der Daten über den Virtual-I/O-Server statt. Der vNIC Adapter auf dem Client ist ein rein virtueller Adapter, daher funktioniert LPM auch problemlos. Der Client besitzt den logischen SR-IOV Port nicht und greift auch nicht selbst über den PCIe Bus (Switch) auf diesen zu.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.