LPAR-Tool in Aktion: Examples

Das LPAR-Tool kann HMCs, Managed Systems, LPARs und Virtual-I/O-Server über die Kommandozeile administrieren. Die aktuelle Version des LPAR-Tools (aktuell: 1.4.0.2), kann von unserer Download-Seite https://powercampus.de/download heruntergeladen werden. Eine Test-Lizenz, gültig bis 31. Oktober, ist enthalten. In diesem Beitrag sollen einige einfache, aber nützliche Anwendungen des LPAR-Tools gezeigt werden.

Eine häufig auftretende Frage in größeren Umgebungen (mehrere HMCs, viele Managed Systems) ist: wo befindet sich eine bestimmte LPAR. Mit dem LPAR-Tool kann diese Frage leicht beantwortet werden, hierfür gibt es das Kommando „lpar show„:

$ lpar show lpar02
NAME    ID  SERIAL     LPAR_ENV  MS    HMCS
lpar02  39  123456789  aixlinux  ms21  hmc01,hmc02
$

Neben dem Namen, der LPAR-ID und der Seriennummer wird auch das Managed System, hier ms21, und die zugehörigen HMCs, hier hmc01 und hmc02, gezeigt. Es können auch mehrere LPARs und/oder Wildcards angegeben werden:

$ lpar show lpar02 lpar01
...
$ lpar show lpar*
...
$

Wird kein Argument angegeben, werden alle LPARs aufgelistet.

 

Eine weitere Frage, die sich häufig stellt, ist der Status der LPAR oder LPARs. Auch dies läßt sich leicht beantworten, dieses Mal mit dem Kommando „lpar status„:

$ lpar status lpar02
NAME    LPAR_ID  LPAR_ENV  STATE    PROFILE   SYNC  RMC     PROCS  PROC_UNITS  MEM   OS_VERSION
lpar02  39       aixlinux  Running  standard  0     active  1      0.7         7168  AIX 7.2 7200-03-02-1846
$

Die LPAR lpar02 ist im Zustand Running, das verwendete Profil heißt standard, die RMC-Verbindung ist active und die LPAR läuft unter AIX 7.2 (TL3 SP2). Die LPAR besitzt 1 Prozessor Core, mit 0.7 Processor Units und 7 GB RAM. Die Spalte SYNC gibt an ob die aktuelle Konfiguration mit dem Profil synchronisiert wird (Attribut sync_curr_profile).

Natürlich lassen sich auch hier mehrere LPARs oder auch alle LPARs angeben.

Möchte man sehen, was das LPAR-Tool im Hintergrund macht, kann man bei den meisten Kommandos die Option „-v“ für verbose-only angeben. Es werden dann die HMC-Kommandos aufgelistet, es werden aber keine Änderungen auf der HMC durchgeführt. Hier die HMC-Kommandos die für die Status-Ausgabe abgesetzt werden:

$ lpar status -v lpar02
hmc01: lssyscfg -r lpar -m ms21
hmc01: lshwres -r mem -m ms21 --level lpar
hmc01: lshwres -r proc -m ms21 --level lpar
$

 

Als nächstes soll das Hinzufügen von zusätzlichem RAM gezeigt werden. Wir starten mit dem Status der LPAR:

$ lpar status lpar02
NAME    LPAR_ID  LPAR_ENV  STATE    PROFILE   SYNC  RMC     PROCS  PROC_UNITS  MEM   OS_VERSION
lpar02  39       aixlinux  Running  standard  0     active  1      0.7         7168  AIX 7.2 7200-03-02-1846
$

Die LPAR läuft und RMC ist aktiv, eine DLPAR-Operation sollte also möglich sein. Wir schauen zunächst nach, ob die maximal mögliche Speichergröße schon verwendet wird:

$ lpar lsmem lpar02
            MEMORY         MEMORY         HUGE_PAGES 
LPAR_NAME  MODE  AME  MIN   CURR  MAX   MIN  CURR  MAX
lpar02     ded   0.0  2048  7168  8192  0    0     0
$

Aktuell verwendet die LPAR 7 GB, maximal möglich sind 8 GB. Eine Erweiterung um 1 GB (1024 MB) sollte also möglich sein. Wir führen die Erweiterung durch, das notwendig Kommando ist „lpar addmem„:

$ lpar addmem lpar02 1024
$

Wir überprüfen den Erfolg, indem wir das Kommando „lpar lsmem“ noch einmal starten:

$ lpar lsmem lpar02
           MEMORY         MEMORY         HUGE_PAGES 
LPAR_NAME  MODE  AME  MIN   CURR  MAX   MIN  CURR  MAX
lpar02     ded   0.0  2048  8192  8192  0    0     0
$

(Übrigens: falls die aktuelle Konfiguration nicht mit dem aktuellen Profil synchronisiert wird, Attribut sync_curr_profile, dann aktualisiert das LPAR-Tool auch das Profil!)

 

Virtuelle Adapter lassen sich mittels „lpar lsvslot“ auflisten:

$ lpar lsvslot lpar02
SLOT  REQ  ADAPTER_TYPE   STATE  DATA
0     Yes  serial/server  1      remote: (any)/any connect_status=unavailable hmc=1
1     Yes  serial/server  1      remote: (any)/any connect_status=unavailable hmc=1
2     No   eth            1      PVID=123 VLANS= ETHERNET0 XXXXXXXXXXXX
6     No   vnic           -      PVID=1234 VLANS=none XXXXXXXXXXXX failover sriov/ms21-vio1/1/3/0/2700c003/2.0/2.0/20/100.0/100.0,sriov/ms21-vio2/2/1/0/27004004/2.0/2.0/10/100.0/100.0
10    No   fc/client      1      remote: ms21-vio1(1)/47 c050760XXXXX0016,c050760XXXXX0017
20    No   fc/client      1      remote: ms21-vio2(2)/25 c050760XXXXX0018,c050760XXXXX0019
21    No   scsi/client    1      remote: ms21-vio2(2)/20
$

Das Beispiel zeigt neben virtuellen FC- und SCSI-Adaptern auch einen vNIC Adapter in Slot 6.

 

Als letztes zeigen wir noch das Starten einer Konsole für eine LPAR:

$ lpar console lpar02

Open in progress 

 Open Completed.

…

AIX Version 7

Copyright IBM Corporation, 1982, 2018.

Console login:

…

Die Konsole kann mit „~.“ beendet werden.

 

Natürlich kann das LPAR-Tool noch viel mehr.

Fortsetzung folgt.