Vielleicht hat sich der Ein oder Andere schon mal gefragt, wie und wo die aktuelle Konfiguration einer LPAR abgespeichert ist. Sind aktuelle Konfiguration und Profil nicht miteinander synchronisiert, ergeben sich schnell Unterschiede. Wird eine LPAR heruntergefahren und deaktiviert, bleibt die letzte aktuelle Konfiguration erhalten. Beim Aktivieren der LPAR ist diese Konfiguration neben den Profilen der LPAR als „current configuration“ im GUI verfügbar. Wählt man diese aus, so besitzt die LPAR nach dem Aktivieren die gleiche Konfiguration wie vor dem Deaktivieren. Bei einer neu angelegten LPAR ist diese Auswahl hingegen beim Aktivieren nicht verfügbar. Der Unterschied äußert sich auch auf der HMC-Kommandozeile: die schon mal aktivierte LPAR kann ohne Angabe eines Profils aktiviert werden, die neu angelegte LPAR kann nur durch Angabe eines Profils aktiviert werden. Das schauen wir uns nun einmal genauer an.
(Kurzer Hinweis: Die Kommandos auf der HMC-Kommandozeile wurden direkt auf der HMC hmc01 ausgeführt.Bei den Beispiel-Ausgaben mit dem LPAR-Tool wurden die Kommandos von einem Linux-Sprungserver aus gestartet. Alle Kommandos sind immer mit beiden Varianten gezeigt!)
Wir haben hierzu die LPAR aix01 mit dem Profil „standard“ aktiviert und gebootet. Dynamische Änderungen haben wir noch keine vorgenommen. Wir schauen kurz den Status der LPAR an und überprüfen ob eine RMC-Verbindung zur HMC besteht:
hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r lpar --filter lpar_names=aix01 --header -F name lpar_env state curr_profile rmc_state os_version name lpar_env state curr_profile rmc_state os_version aix01 aixlinux Running standard active "AIX 7.1 7100-04-00-0000" hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar status aix01 NAME ID TYPE STATUS PROFILE RMC PROCS PROCUNITS MEMORY OS aix01 5 aixlinux Running standard active 1 - 3072 AIX 7.1 7100-04-00-0000 linux $
Um die Auswirkung einer dynamischen Änderung zu sehen, schauen wir uns den Ist-Zustand und das Profil „standard“ noch an:
hscroot@hmc01:~> lshwres -m p710 -r mem --level lpar --filter lpar_names=aix01 -F curr_mem 3072 hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r prof --filter profile_names=standard,lpar_names=aix01 -F desired_mem 3072 hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar mem aix01 MEMORY MEMORY HUGEPAGES NAME MODE AME MIN CURR MAX MIN CURR MAX aix01 ded - 2048 3072 8192 0 0 0 linux $ lpar -p standard mem aix01 MEMORY MEMORY HUGEPAGES NAME MODE AME MIN CURR MAX MIN CURR MAX aix01 ded - 2048 3072 8192 0 0 0 linux $
Die LPAR hat aktuell 3072 MB Hauptspeicher, die auch im Profil „standard“ hinterlegt sind.
Nun fügen wir 1024 MB Hauptspeicher dynamisch (DLPAR) hinzu:
hscroot@hmc01:~> chhwres -m p710 -r mem -o a -p aix01 -q 1024 hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar -d addmem aix01 1024 linux $
Jetzt schauen wir uns die resultierenden Speicher Resourcen der LPAR an:
hscroot@hmc01:~> lshwres -m p710 -r mem --level lpar --filter lpar_names=aix01 -F curr_mem 4096 hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar mem aix01 MEMORY MEMORY HUGEPAGES NAME MODE AME MIN CURR MAX MIN CURR MAX aix01 ded - 2048 4096 8192 0 0 0 linux $
Die LPAR hat wie erwartet nun 4096 MB RAM. Doch wie sieht das Profile „standard“ aus?
hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r prof --filter profile_names=standard,lpar_names=aix01 -F desired_mem 3072 hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar -p standard mem aix01 MEMORY MEMORY HUGEPAGES NAME MODE AME MIN CURR MAX MIN CURR MAX aix01 ded - 2048 3072 8192 0 0 0 linux $
Das Profile hat sich nicht geändert, beim Aktivieren mit diesem Profil würde das System mit 3072 MB gestartet werden.
Die aktuelle Konfiguration wird immer im speziellen Profil „last*valid*configuration“ gespeichert:
hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r prof --filter profile_names=last*valid*configuration,lpar_names=aix01 -F desired_mem 4096 hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar -p last*valid*configuration mem aix01 MEMORY MEMORY HUGEPAGES NAME MODE AME MIN CURR MAX MIN CURR MAX aix01 ded - 2048 4096 8192 0 0 0 linux $
Hier ist der Wert von 4096 MB zu finden, übereinstimmend mit dem aktuell verfügbaren Speicher in der LPAR.
Jede dynamische Aenderung an einer LPAR wird zum Einen per DLPAR-Operation auf der LPAR umgesetzt und zum Anderen in diesem speziellen Profil hinterlegt! Wird ein Profil manuell oder automatisch synchronisiert, dann wird letztlich dieses spezielle Profil mit dem gewünschten Profil synchronisiert.
Die Existenz und Handhabung des speziellen Profils „last*valid*configuration“ macht auch einige Möglichkeiten bei LPM leichter verständlich. Damit werden wir uns in einem späteren Blog-Beitrag noch einmal beschäftigen.