IBM PowerVM: Einer LPAR einen virtuellen Ethernet Adapter hinzufügen

Der LPAR aix01 soll mit IBM PowerVM ein virtueller Ethernet Adapter hinzugefügt werden. Die Daten im Einzelnen:

    • HMC: hmc01
    • Managed system: ms25
    • LPAR: aix01
    • Profil: standard
    • virtuelle Slot-Nummer: 4
    • Port-VLAN-ID: 900
    • virtueller Ethernet Switch: ETHERNET0(default)
    • weitere VLANs: keine

Das Kommando auf der zugehörigen HMC hmc01 ist:

hscroot@hmc01:~> chhwres -m ms25 -r virtualio --rsubtype eth -o a -p aix01 -s 2 -a 'ieee_virtual_eth=0,port_vlan_id=900'
hscroot@hmc01:~>

Wird das aktuell verwendete Profil der LPAR nicht automatisch synchronisiert, dann sollte der zusätzliche virtuelle Ethernet Adapter auch dem Profil hinzugefügt werden:

hscroot@hmc01:~> chsyscfg -r prof -m ms25 -i 'lpar_name=aix01,name=standard,"virtual_eth_adapters+=""4/0/900///0"""'
hscroot@hmc01:~>

Mit unserem LPAR-Tool sieht das zu verwendende Kommando so aus:

$ lpar addeth aix01 4 900
$

Das aktuelle Profil wird automatisch angepasst.

Ausführliche Informationen zum LPAR-Tool und virtuellen Ethernet Adaptern finden sich hier: Virtual Ethernet

PowerVM: Kennen Sie das Profil „last*valid*configuration“?

Vielleicht hat sich der Ein oder Andere schon mal gefragt, wie und wo die aktuelle Konfiguration einer LPAR abgespeichert ist. Sind aktuelle Konfiguration und Profil nicht miteinander synchronisiert, ergeben sich schnell Unterschiede. Wird eine LPAR heruntergefahren und deaktiviert, bleibt die letzte aktuelle Konfiguration erhalten. Beim Aktivieren der LPAR ist diese Konfiguration neben den Profilen der LPAR als „current configuration“ im GUI verfügbar. Wählt man diese aus, so besitzt die LPAR nach dem Aktivieren die gleiche Konfiguration wie vor dem Deaktivieren. Bei einer neu angelegten LPAR ist diese Auswahl hingegen beim Aktivieren nicht verfügbar. Der Unterschied äußert sich auch auf der HMC-Kommandozeile: die schon mal aktivierte LPAR kann ohne Angabe eines Profils aktiviert werden, die neu angelegte LPAR kann nur durch Angabe eines Profils aktiviert werden. Das schauen wir uns nun einmal genauer an.

(Kurzer Hinweis: Die Kommandos auf der HMC-Kommandozeile wurden direkt auf der HMC hmc01 ausgeführt.Bei den Beispiel-Ausgaben mit dem LPAR-Tool wurden die Kommandos von einem Linux-Sprungserver aus gestartet. Alle Kommandos sind immer mit beiden Varianten gezeigt!)

Wir haben hierzu die LPAR aix01 mit dem Profil „standard“ aktiviert und gebootet. Dynamische Änderungen haben wir noch keine vorgenommen. Wir schauen kurz den Status der LPAR an und überprüfen ob eine RMC-Verbindung zur HMC besteht:

hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r lpar --filter lpar_names=aix01 --header -F name lpar_env state curr_profile rmc_state os_version
name lpar_env state curr_profile rmc_state os_version
aix01 aixlinux Running standard active "AIX 7.1 7100-04-00-0000"
hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar status aix01
NAME  ID      TYPE   STATUS  PROFILE    RMC   PROCS  PROCUNITS MEMORY  OS
aix01  5  aixlinux  Running  standard  active   1       -      3072    AIX 7.1 7100-04-00-0000
linux $

Um die Auswirkung einer dynamischen Änderung zu sehen, schauen wir uns den Ist-Zustand und das Profil „standard“ noch an:

hscroot@hmc01:~> lshwres -m p710 -r mem --level lpar --filter lpar_names=aix01 -F curr_mem
3072
hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r prof --filter profile_names=standard,lpar_names=aix01 -F desired_mem
3072
hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar mem aix01
      MEMORY            MEMORY           HUGEPAGES
NAME   MODE  AME   MIN   CURR   MAX   MIN  CURR  MAX
aix01  ded    -   2048   3072  8192    0     0    0
linux $ lpar -p standard mem aix01
      MEMORY            MEMORY           HUGEPAGES
NAME   MODE  AME   MIN   CURR   MAX   MIN  CURR  MAX
aix01  ded    -   2048   3072  8192    0     0    0
linux $

Die LPAR hat aktuell 3072 MB Hauptspeicher, die auch im Profil „standard“ hinterlegt sind.

Nun fügen wir 1024 MB Hauptspeicher dynamisch (DLPAR) hinzu:

hscroot@hmc01:~> chhwres -m p710 -r mem -o a -p aix01 -q 1024
hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar -d addmem aix01 1024
linux $

Jetzt schauen wir uns die resultierenden Speicher Resourcen der LPAR an:

hscroot@hmc01:~> lshwres -m p710 -r mem --level lpar --filter lpar_names=aix01 -F curr_mem
4096
hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar mem aix01
     MEMORY            MEMORY          HUGEPAGES
NAME  MODE  AME   MIN   CURR   MAX   MIN  CURR  MAX
aix01  ded   -   2048   4096  8192    0     0    0
linux $

Die LPAR hat wie erwartet nun 4096 MB RAM. Doch wie sieht das Profile „standard“ aus?

hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r prof --filter profile_names=standard,lpar_names=aix01 -F desired_mem
3072
hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar -p standard mem aix01
     MEMORY            MEMORY          HUGEPAGES
NAME  MODE  AME   MIN   CURR   MAX   MIN  CURR  MAX
aix01  ded   -   2048   3072  8192    0     0    0
linux $

Das Profile hat sich nicht geändert, beim Aktivieren mit diesem Profil würde das System mit 3072 MB gestartet werden.

Die aktuelle Konfiguration wird immer im speziellen Profil „last*valid*configuration“ gespeichert:

hscroot@hmc01:~> lssyscfg -m p710 -r prof --filter profile_names=last*valid*configuration,lpar_names=aix01 -F desired_mem
4096
hscroot@hmc01:~>
linux $ lpar -p last*valid*configuration mem aix01
     MEMORY            MEMORY          HUGEPAGES
NAME  MODE  AME   MIN   CURR   MAX   MIN  CURR  MAX
aix01  ded   -   2048   4096  8192    0     0    0
linux $

Hier ist der Wert von 4096 MB zu finden, übereinstimmend mit dem aktuell verfügbaren Speicher in der LPAR.

Jede dynamische Aenderung an einer LPAR wird zum Einen per DLPAR-Operation auf der LPAR umgesetzt und zum Anderen in diesem speziellen Profil hinterlegt! Wird ein Profil manuell oder automatisch synchronisiert, dann wird letztlich dieses spezielle Profil mit dem gewünschten Profil synchronisiert.

Die Existenz und Handhabung des speziellen Profils „last*valid*configuration“ macht auch einige Möglichkeiten bei LPM leichter verständlich. Damit werden wir uns in einem späteren Blog-Beitrag noch einmal beschäftigen.