Ändern der PVID eines Physical Volumes

Jedes Physical Volume das vom AIX LVM verwendet wird, besitzt eine eindeutige Physical Volume ID, kurz PVID. Die PVID ist eine Software-generierte ID, die im Header Bereich einer Platte (Block 0) abgespeichert wird. Wenn eine neue Platte einem AIX System hinzugefügt wird, dann besitzt das neue Physical Volume noch keine PVID. Sobald ein Physical Volume einer Volume Group hinzugefügt wird, wird eine PVID generiert, wenn das Physical Volume noch keine PVID haben sollte. Eine schon existierende PVID wird übernommen.

Eine PVID kann auch manuell mit Hilfe des Kommandos chdev erzeugt werden. Dabei wird das Attribut pv auf den Wert yes gesetzt:

# chdev -l hdisk3 -a pv=yes
hdisk3 changed
#

Die gesetzte PVID kann entweder mit dem Kommando lsattr oder auch einfach mit lspv angezeigt werden:

$ lsattr -El hdisk3 -a pvid -F value
00c276b0084049750000000000000000
$
$ lspv |grep hdisk3
hdisk3          00c276b008404975                    None                       
$

Eine PVID kann auch wieder entfernt werden. Dazu darf das Physical Volume allerdings nicht in Verwendung sein (.z.B. als Teil einer Volume Group).

Um eine PVID eines Physical Volumes zu löschen, kann das Attribut pv auf den Wert clear gesetzt werden:

# chdev -l hdisk3 -a pv=clear
hdisk3 changed
#

Die PVID wurde entfernt, wie die nachfolgenden Aussagen zeigen:

$ lsattr -El hdisk3 -a pvid -F value
none
$
$ lspv |grep hdisk3
hdisk3          none                                None                       
$

Der Versuch die PVID eines Physical Volumes zu löschen, das in Verwendung ist, führt zu der folgenden Fehlermeldung:

# chdev -l hdisk0 -a pv=clear
Method error (/usr/lib/methods/chgdisk):
        0514-062 Cannot perform the requested function because the
                 specified device is busy.
     pv    

#

 

Hinzufügen eines virtuellen Ethernet Adapters

Delivery of tagged packets, here for the VLAN 200.

Soll in einer PowerVM Umgebung einer aktiven LPAR ein virtueller Ethernet Adapter hinzugefügt werden, muß die LPAR eine aktive RMC-Verbindung zu einer HMC haben. Dies setzt einen aktiven Ethernet Adapter (physikalisch oder virtuell) voraus. Für den virtuellen Ethernet Adapter wird ein freier virtueller Slot benötigt.

$ lpar lsvslot aix22
SLOT  REQ  ADAPTER_TYPE   STATE  DATA
0     Yes  serial/server  1      remote: (any)/any connect_status=unavailable hmc=1
1     Yes  serial/server  1      remote: (any)/any connect_status=unavailable hmc=1
5     No   eth            1      PVID=100 VLANS= ETHERNET0 1DC8DB485D1E
10    No   fc/client      1      remote: ms03-vio1(1)/5 c05076030aba0002,c05076030aba0003
20    No   fc/client      1      remote: ms03-vio2(2)/4 c05076030aba0000,c05076030aba0001
$

Der virtuelle Slot 6 ist bei der LPAR aix22 noch unbenutzt. Das Hinzufügen eines virtuellen Ethernet Adapters kann mit dem Kommando „lpar addeth“ durchgeführt werden. Es muß mindestens die gewünschte virtuelle Slot-Nummer für den Adapter und die gewünschte Port-VLAN-ID angegeben werden:

$ lpar addeth aix22 6 900
$

Im Beispiel wurde ein virtueller Ethernet Adapter für aix22 mit der Port-VLAN-ID 900 im Slot 6 angelegt. Spielt die Slot-Nummer keine Rolle, dann kann anstelle einer Nummer auch das Schlüsselwort auto angegeben werden, das LPAR-Tool vergibt dann automatisch eine freie Slot-Nummer. Der virtuelle Adapter steht sofort zur Verfügung, muß aber erst noch dem Betriebssystem bekannt gemacht werden. Wie das genau geschieht, hängt vom verwendeten Betriebssystem ab. Im Falle von AIX gibt es hierzu das Kommando cfgmgr.

Nachdem der virtuelle Ethernet Adapter hinzugefügt wurde und bevor ein Lauf von cfgmgr gestartet wird, ist dem AIX Betriebssystem der LPAR aix22 nur der virtuelle Ethernet Adapter ent0 bekannt:

aix22 # lscfg -l ent*
  ent0             U9009.22A.8991971-V30-C5-T1  Virtual I/O Ethernet Adapter (l-lan)
aix22 #

Nach einem Lauf von cfgmgr erscheint dann der neu hinzugefügte virtuelle Ethernet Adapter als ent1:

aix22 # cfgmgr
aix22 # lscfg -l ent*
  ent0             U9009.22A.8991971-V30-C5-T1  Virtual I/O Ethernet Adapter (l-lan)
  ent1             U9009.22A.8991971-V30-C6-T1  Virtual I/O Ethernet Adapter (l-lan)
aix22 #

Hinweis: Unter AIX ist anhand des Gerätenamens für einen Ethernet Adapter nicht der Typ erkennbar. Unabhängig davon, ob ein Ethernet Adapter physikalisch oder virtuell oder eine Virtual Function eines SR-IOV Adapters ist, wird immer der Gerätename ent mit einer aufsteigenden Instanz-Nummer verwendet.

Soll ein IEEE 802.1q kompatibler virtueller Ethernet Adapter mit zusätzlichen VLAN-IDs angelegt werden, muß die Option „-i“ (IEEE 802.1q compatible adapter) verwendet werden. Alternativ kann aber auch das Attribut ieee_virtual_eth=1 angegeben werden. Die zusätzlichen VLAN-IDs werden als kommaseparierte Liste angegeben:

$ lpar addeth -i aix22 7 900 100,200,300
$

Die Port-VLAN-ID ist die 900, und die zusätzlichen VLAN-IDs sind 100, 200 und 300.

Hat eine LPAR keine aktive RMC-Verbindung oder ist nicht aktiv, dann kann ein virtueller Ethernet Adapter nur einem der Profile der LPAR hinzugefügt werden. Dies ist z.B. immer der Fall, wenn die LPAR gerade neu angelegt wurde und noch nicht installiert ist.

In diesem Fall muß bei den gezeigten Kommandos lediglich die Option „-p“ mit einem Profil-Namen verwendet werden. Welche Profile eine LPAR besitzt kann mittels „lpar lsprof“ (list profiles) einfach herausgefunden werden:

$ lpar lsprof aix22
NAME                      MEM_MODE  MEM   PROC_MODE  PROCS  PROC_COMPAT
standard                  ded       7168  ded        2      default
last*valid*configuration  ded       7168  ded        2      default
$

(Im Profil mit dem Namen last*valid*configuration ist die letzte aktive Konfiguration hinterlegt.)

Die im Profil standard definierten virtuellen Adapter lassen sich dann unter Angabe des Profil-Namens mit „lpar lsvslot“ anzeigen:

$ lpar -p standard lsvslot aix22
SLOT  REQ  ADAPTER_TYPE   DATA
0     Yes  serial/server  remote: (any)/any connect_status= hmc=1
1     Yes  serial/server  remote: (any)/any connect_status= hmc=1
5     No   eth            PVID=100 VLANS= ETHERNET0 
6     No   eth            PVID=900 VLANS= ETHERNET0 
7     No   eth            IEEE PVID=900 VLANS=100,200,300 ETHERNET0 
10    No   fc/client      remote: ms03-vio1(1)/5 c05076030aba0002,c05076030aba0003
20    No   fc/client      remote: ms03-vio2(2)/4 c05076030aba0000,c05076030aba0001
$

Beim Hinzufügen des Adapters muß lediglich der entsprechende Profil-Name angegeben werden, ansonsten sieht das Kommando genauso aus, wie oben gezeigt:

$ lpar -p standard addeth -i aix22 8 950 150,250
$

Um den neuen Adapter in Slot 8 verfügbar zu machen, muß die LPAR unter Angabe des Profil-Namens standard neu aktiviert werden.

7.3. Virtual Ethernet

7.3.1. VLANs und VLAN-Tagging

7.3.2. Hinzufügen eines virtuellen Ethernet Adapters

7.3.3. Virtuelle Ethernet Switches

7.3.4. Virtual Ethernet Bridge Mode (VEB)

7.3.5. Virtual Ethernet Port Aggregator Mode (VEPA)

7.3.6. Virtuelle Netzwerke

7.3.7. Einem Adapter VLANs hinzufügen/wegnehmen

7.3.8. Ändern von Attributen eines virtuellen Ethernet Adapters

7.3.9. Wegnehmen eines virtuellen Ethernet Adapters