Virtuelle FC-Adapter und NPIV

Physical FC port with Virtual FC and NPIV

Eine Möglichkeit für die Virtualisierung von Storage unter PowerVM ist die Verwendung von virtuellen FC Adaptern. Dabei ist ein virtueller FC-Client Adapter über den POWER Hypervisor mit einem virtuellen FC-Server Adapter auf einem Virtual-I/O-Server verbunden, wie in Bild 7.10 gezeigt. Auf dem Virtual-I/O-Server wird der virtuelle FC-Server Adapter dann mit einem der physikalischen FC-Ports verbunden (Mapping). Jeder der verbundenen virtuellen FC-Server Adapter kann dabei einen eigenen Login in die FC-Fabric durchführen. Jeder virtuelle FC-Server Adapter bekommt dabei eine eigene 24-bit FC-Adresse zugewiesen.

Communication path of the virtual FC client adapter to the SAN LUN.
Bild 7.10: Kommunikationspfad virtueller FC Client Adapter zur SAN-LUN.

Der Vorteil von Virtual FC besteht darin, das jeder virtuelle FC-Client Adapter einen eigenen N_Port besitzt und damit direkt mit dem Storage in der FC-Fabric kommunizieren kann. Die Storage-LUNs können dem virtuellen FC -Client Adapter direkt zugewiesen. Der Virtual-I/O-Server selbst sieht normalerweise die Storage-LUNs der virtuellen FC Clients nicht. Das macht die Administration deutlicher einfacher als bei virtuellem SCSI, wo jede Storage-LUN auf dem Virtual-I/O-Server auf einen virtuellen SCSI Server Adapter gemappt werden muss (siehe nächstes Kapitel).

Bevor ein virtueller FC Adapter angelegt und gemappt wird, sieht die Situation auf einem Virtual-I/O-Server so wie in Bild 7.11 dargestellt aus. Der physikalische FC-Port ist an eine FC-Fabric angeschlossen und konfiguriert daher einen N_Port. Der physikalische FC-Port loggt sich in die Fabric ein (FLOGI) und bekommt die eindeutige N_Port ID 8c8240 zugewiesen. Danach registriert der FC-Port seine WWPN (hier 10:00:00:10:9b:ab:01:02) beim Simple Name Server (SNS) der Fabric (PLOGI). Danach kann der Virtual-I/O-Server über das Gerät fcs0 mit anderen N_Ports in der Fabric kommunizieren.

Physical FC port without virtual FC and NPIV
Bild 7.11: Physikalischer FC-Port ohne Virtual FC und NPIV

N_Port-ID Virtualisierung oder kurz NPIV ist eine Erweiterung des FC-Standards und erlaubt das sich über einen physikalischen FC-Port mehr als ein N_Port in die Fabric einloggen kann. Im Prinzip gab es diese Möglichkeit schon immer, allerdings nur im Zusammenhang mit FC Arbitrated Loop (FC-AL) und Fabrics. Mit NPIV können mehrere Client LPARs einen physikalischen FC-Port gemeinsam verwenden. Jeder Client hat dabei seinen eigenen eindeutigen N_Port.

In Bild 7.12 ist die Situation mit 2 virtuellen FC-Client Adaptern gezeigt. Jeder der Client Adapter hat eine eindeutige WWPN. Diese wird von PowerVM beim Erzeugen des virtuellen FC-Client Adapters zugewiesen (um Live-Partition Mobility unterstützen zu können, werden immer 2 WWPNs zugewiesen, wobei nur eine der beiden WWPNs aktiv ist). Jeder virtuelle FC-Client Adapter benötigt auf einem Virtual-I/O-Server einen Partner Adapter, den virtuellen FC-Server Adapter (oder auch vfchost). Dem virtuellen FC-Server Adapter muß auf dem Virtual-I/O-Server einer der physikalischen FC-Ports zugeordnet werden. Ist die Client-LPAR aktiv, dann loggt sich der virtuelle FC-Server Adapter in die Fabric ein (FDISC) und bekommt eine eindeutige N_Port ID zugewiesen. Im Bild ist das für den blauen Adapter die 8c8268 und für den roten Adapter die 8c8262. Danach registriert der blaue Adapter seine Client-WWPN (hier c0:50:76:07:12:cd:00:16) beim Simple Name Server (SNS) der Fabric (PLOGI). Das gleiche macht der rote Adapter für seine Client-WWPN (hier c0:50:76:07:12:cd:00:09). Damit haben dann beide virtuellen FC-Client Adapter jeweils einen N_Port mit einer eindeutigen 24-bit ID und können damit mit anderen N_Ports in der Fabric kommunizieren.

Physical FC port with Virtual FC and NPIV
Bild 7.12: Physikalischer FC-Port mit Virtual FC und NPIV

Die zu Daten werden natürlich zwischen virtuellem FC-Client Adapter und virtuellem FC-Server Adapter nicht vom Hypervisor kopiert, das würde zuviel Performance kosten. Der Hypervisor gibt lediglich die physikalische Speicheradresse weiter, an der die Daten stehen und der physikalische FC-Port verwendet dann DMA (Direct Memory Access) um auf diese Daten dann zuzugreifen.

Überwachung von virtuellem FC Client Verkehr

Mit dem LPAR-Tool lassen sich jederzeit Statistiken für alle virtuellen FC Clients mit dem Kommando „vios fcstat“ anzeigen. Damit lässt sich jederzeit feststellen welche Client LPARs gerade welchen I/O-Durchsatz haben (bei Verwendung von NPIV).

Welche NPIV fähigen FC-Adapter es auf einem Virtual-I/O-Server gibt, lässt sich leicht mit „vios lsnports“ herausfinden:

$ vios lsnports ms15-vio1
NAME  PHYSLOC                     FABRIC  TPORTS  APORTS  SWWPNS  AWWPNS
fcs0  U78CB.001.XXXXXXX-P1-C5-T1  1       64      62      2032    2012
fcs1  U78CB.001.XXXXXXX-P1-C5-T2  1       64      62      2032    2012
fcs2  U78CB.001.XXXXXXX-P1-C5-T3  1       64      61      2032    1979
fcs3  U78CB.001.XXXXXXX-P1-C5-T4  1       64      61      2032    1979
fcs4  U78CB.001.XXXXXXX-P1-C3-T1  1       64      50      3088    3000
fcs5  U78CB.001.XXXXXXX-P1-C3-T2  1       64      63      3088    3077
$

Wir lassen uns die FC Client Statistiken mit dem Kommando „vios fcstat“ anzeigen, dabei werden per Default alle 10 Sekunden die Daten für alle virtuellen FC Clients des angegebenen Virtual-I/O-Servers, ausgegeben:

$ vios fcstat ms15-vio1
HOSTNAME   PHYSDEV  WWPN                DEV    INREQS    INBYTES      OUTREQS    OUTBYTES     CTRLREQS
ms15-vio1  fcs1     0x210000XXXXX56EC5  fcs1   774.75/s  129.51 MB/s  1332.71/s   92.96 MB/s  20
aixtsmp1   fcs2     0xC050760XXXXX0058  fcs6   318.10/s   83.39 MB/s  481.34/s   126.18 MB/s  0
ms15-vio1  fcs2     0x210000XXXXX56EC6  fcs2   318.10/s   83.39 MB/s  480.78/s   126.03 MB/s  0
aixtsmp1   fcs5     0xC050760XXXXX003E  fcs0   583.98/s   60.35 MB/s  1835.17/s  124.86 MB/s  0
ms15-vio1  fcs5     0x10000090XXXXX12D  fcs5   583.70/s   60.27 MB/s  1836.21/s  124.92 MB/s  0
ms15-vio1  fcs0     0x21000024XXXXXEC4  fcs0   923.19/s  165.08 MB/s  1032.81/s   17.25 MB/s  46
aixtsmp3   fcs1     0xC050760XXXXX00E4  fcs0   775.12/s  129.48 MB/s  1047.32/s   17.15 MB/s  20
aixtsmp3   fcs0     0xC050760XXXXX00DE  fcs1   775.78/s  128.99 MB/s  1037.99/s   17.39 MB/s  20
aixtsmp1   fcs1     0xC050760XXXXX0056  fcs5     0.00/s    0.00 B/s   290.39/s    76.12 MB/s  0
aixtsmp1   fcs0     0xC050760XXXXX0052  fcs4   142.89/s   36.12 MB/s    0.00/s     0.00 B/s   26
ms15-vio1  fcs4     0x10000090XXXXX12C  fcs4   234.97/s    4.58 MB/s  621.78/s    11.12 MB/s  40
cus1dbp01  fcs4     0xC050760XXXXX0047  fcs0   243.55/s    5.05 MB/s  432.33/s     9.95 MB/s  0
cus1dbi01  fcs4     0xC050760XXXXX0044  fcs1     0.94/s   10.42 KB/s   87.28/s   459.26 KB/s  0
...
HOSTNAME   PHYSDEV  WWPN                DEV    INREQS     INBYTES      OUTREQS    OUTBYTES     CTRLREQS
aixtsmp1   fcs5     0xC050760XXXXX003E  fcs0   1772.84/s  162.24 MB/s  1309.30/s   70.60 MB/s  68
ms15-vio1  fcs5     0x10000090XXXXX12D  fcs5   1769.13/s  161.95 MB/s  1305.60/s   70.54 MB/s  68
ms15-vio1  fcs1     0x21000024XXXXXEC5  fcs1   883.55/s   118.97 MB/s  1551.97/s  108.78 MB/s  43
ms15-vio1  fcs2     0x21000024XXXXXEC6  fcs2   201.09/s    52.72 MB/s  497.26/s   130.35 MB/s  0
aixtsmp1   fcs2     0xC050760XXXXX0058  fcs6   201.09/s    52.72 MB/s  495.40/s   129.87 MB/s  0
ms15-vio1  fcs0     0x21000024XXXXXEC4  fcs0   923.54/s   128.89 MB/s  1234.98/s   23.31 MB/s  65
aixtsmp3   fcs0     0xC050760XXXXX00DE  fcs1   876.93/s   118.93 MB/s  1234.98/s   23.32 MB/s  44
aixtsmp3   fcs1     0xC050760XXXXX00E4  fcs0   884.17/s   119.07 MB/s  1223.50/s   23.00 MB/s  43
aixtsmp1   fcs1     0xC050760XXXXX0056  fcs5     0.00/s     0.00 B/s   325.83/s    85.41 MB/s  0
...
^C
$

Ausgegeben werden der LPAR-Name, der physikalische FC-Port (PHYSDEV) auf dem Virtual-I/O-Server, die WWPN des Client Adapters, der virtuelle FC-Port (DEV), sowie die Anzahl Requests (INREQS und OUTREQS) und dabei transferierte Bytes (INBYTES und OUTBYTES). Die Transfer-Raten werden dabei jeweils in KB/s, MB/s oder GB/s ausgegeben. Auf größeren Systemen kann die Ausgabe sehr lang werden! Die Ausgabe wird ist nach Durchsatz sortiert, d.h. die aktivsten virtuellen Clients Adapter werden als erstes ausgegeben. Über die Option ‚-t‚ (Top) kann die Ausgabe auf eine gewünschte Zahl von Datensätzen eingeschränkt werden: z.B. werden mit ‚-t 10‚ nur die 10 Adapter mit dem höchsten Durchsatz ausgegeben. Zusätzlich kann über ein weiteres Argument auch die Intervall Länge (in Sekunden) angegeben werden, hier ein kurzes Beispiel:

$ vios fcstat -t 10 ms15-vio1 2
HOSTNAME   PHYSDEV  WWPN                DEV   INREQS     INBYTES      OUTREQS    OUTBYTES     CTRLREQS
ms15-vio1  fcs1     0x21000024XXXXXEC5  fcs1  1034.58/s   86.56 MB/s  2052.23/s  160.11 MB/s  20
ms15-vio1  fcs5     0x10000090XXXXX12D  fcs5  1532.63/s  115.60 MB/s  1235.72/s  118.32 MB/s  40
aixtsmp1   fcs5     0xC050760XXXXX003E  fcs0  1510.33/s  114.88 MB/s  1236.49/s  118.27 MB/s  40
aixtsmp3   fcs1     0xC050760XXXXX00E4  fcs0  1036.11/s   86.67 MB/s  1612.25/s   44.86 MB/s  20
aixtsmp3   fcs0     0xC050760XXXXX00DE  fcs1  1031.50/s   86.29 MB/s  1588.02/s   44.27 MB/s  20
ms15-vio1  fcs0     0x21000024XXXXXEC4  fcs0  1029.58/s   86.31 MB/s  1567.63/s   43.65 MB/s  20
aixtsmp1   fcs1     0xC050760XXXXX0056  fcs5    0.00/s     0.00 B/s   436.52/s   114.43 MB/s  0
ms15-vio1  fcs2     0x21000024XXXXXEC6  fcs2    0.00/s     0.00 B/s   435.75/s   114.23 MB/s  0
aixtsmp1   fcs2     0xC050760XXXXX0058  fcs6    0.00/s     0.00 B/s   432.68/s   113.42 MB/s  0
ms15-vio1  fcs4     0x10000090XXXXX12C  fcs4  144.99/s     0.78 MB/s  478.83/s     2.22 MB/s  46
HOSTNAME   PHYSDEV  WWPN                DEV   INREQS    INBYTES      OUTREQS    OUTBYTES     CTRLREQS
aixtsmp1   fcs5     0xC050760XXXXX003E  fcs0  758.14/s   35.55 MB/s  1822.99/s  112.60 MB/s  0
ms15-vio1  fcs5     0x10000090XXXXX12D  fcs5  757.38/s   35.52 MB/s  1821.46/s  112.59 MB/s  0
ms15-vio1  fcs0     0x21000024XXXXXEC4  fcs0  944.23/s   85.09 MB/s  1657.58/s   41.40 MB/s  2
aixtsmp3   fcs0     0xC050760XXXXX00DE  fcs1  943.47/s   85.15 MB/s  1636.90/s   40.68 MB/s  2
ms15-vio1  fcs1     0x21000024XXXXXEC5  fcs1  949.21/s   84.88 MB/s  1586.74/s   39.41 MB/s  2
aixtsmp3   fcs1     0xC050760XXXXX00E4  fcs0  946.53/s   84.64 MB/s  1584.83/s   39.40 MB/s  2
ms15-vio1  fcs4     0x10000090XXXXX12C  fcs4   39.44/s  449.92 KB/s  676.97/s     3.63 MB/s  10
cus1dbp01  fcs4     0xC050760XXXXX0047  fcs0   29.10/s  471.69 KB/s  310.92/s     1.28 MB/s  4
cus1mqp01  fcs4     0xC050760XXXXX002C  fcs0    1.91/s    4.71 KB/s  230.12/s     1.66 MB/s  0
cus2orap01 fcs4     0xC050760XXXXX000F  fcs0    0.77/s    4.31 KB/s   48.25/s   263.49 KB/s  0
^C
$

Über die Option ‚-s‚ (Select) können auch nur Datensätze eines bestimmten Clients (‚-s hostname=aixtsmp1‚) oder nur Datensätze eines bestimmten physikalischen Ports (‚-s physdev=fcs1‚) ausgewählt und ausgegeben werden:

$ vios fcstat -s hostname=aixtsmp1 ms15-vio1 2
HOSTNAME  PHYSDEV  WWPN                DEV   INREQS     INBYTES      OUTREQS    OUTBYTES     CTRLREQS
aixtsmp1  fcs5     0xC050760XXXXX003E  fcs0  1858.72/s   51.14 MB/s  1231.82/s  104.20 MB/s  0
aixtsmp1  fcs2     0xC050760XXXXX0058  fcs6    6.94/s     1.82 MB/s    6.94/s     1.82 MB/s  0
aixtsmp1  fcs4     0xC050760XXXXX0042  fcs2    0.39/s     1.19 KB/s    0.39/s   395.05 B/s   0
aixtsmp1  fcs1     0xC050760XXXXX0056  fcs5    0.39/s     7.72 B/s     0.00/s     0.00 B/s   1
aixtsmp1  fcs0     0xC050760XXXXX0052  fcs4    0.00/s     0.00 B/s     0.00/s     0.00 B/s   0
aixtsmp1  fcs3     0xC050760XXXXX005A  fcs7    0.00/s     0.00 B/s     0.00/s     0.00 B/s   0
HOSTNAME  PHYSDEV  WWPN                DEV   INREQS     INBYTES      OUTREQS    OUTBYTES     CTRLREQS
aixtsmp1  fcs5     0xC050760XXXXX003E  fcs0  1760.48/s  111.48 MB/s  1125.70/s   95.20 MB/s  0
aixtsmp1  fcs2     0xC050760XXXXX0058  fcs6    8.53/s     2.24 MB/s  484.61/s   127.04 MB/s  0
aixtsmp1  fcs1     0xC050760XXXXX0056  fcs5    0.00/s     0.00 B/s   469.04/s   122.96 MB/s  0
aixtsmp1  fcs4     0xC050760XXXXX0042  fcs2    0.37/s     1.14 KB/s    0.00/s     0.00 B/s   0
aixtsmp1  fcs0     0xC050760XXXXX0052  fcs4    0.00/s     0.00 B/s     0.00/s     0.00 B/s   0
aixtsmp1  fcs3     0xC050760XXXXX005A  fcs7    0.00/s     0.00 B/s     0.00/s     0.00 B/s   0
^C
$

Mit dem „vios fcstat“ Kommando lassen sich auf extrem einfache Weise jederzeit FC-Durchsatz von beliebigen LPARs, sozusagen auf Knopfdruck, ausgeben.

Bei kleineren Intervallen leidet die Genauigkeit der angezeigten Werte. Bei 2 Sekunden Intervallen beträgt die Ungenauigkeit ca 10%. Die Relationen zwischen den angezeigten Werten ist allerdings korrekt.

WWPN von FC-Ports in der Open Firmware

 

Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit WWPN von FC-Ports in der Open Firmware.

Port- und Node-WWN von FC-Ports lassen sich über die Open Firmware sehr leicht herausfinden, auch wenn das ioinfo Kommando bei neuer POWER9 Firmware nicht mehr verfügbar ist. Der Hardware-Aufbau eines POWER-Systems ist in der Open Firmware in Form eines Device Baums verfügbar. Hardware-Komponenten, wie PCI-Bridges, Prozessoren oder PCI-Karten werden als Device Knoten in diesem Baum abgebildet.

Mit dem Kommando „dev /“ kann man, beginnend mit dem Root-Knoten („/“ oder Slash), auf die Device-Knoten zugreifen:

0 > dev /  ok
0 >

In dem Device Baum kann man sich mit den Kommandos dev, ls und pwd ähnlich wie im Unix Dateisystem bewegen. Ein ls auf dem Root-Knoten zeigt alle verfügbaren Device Knoten (sowie einige „Package-Knoten“, auf die hier nicht eingegangen werden soll).

Durch Einrücken der Device Knoten wird die Hierarchie im Device Baum dargestellt:

0 > ls 
0000020939c0: /ibm,serial
000002094ae8: /chosen
000002094d60: /packages
000002094e58:   /disassembler
...0000020af578: /cpus
0000020b5200:   /PowerPC,POWER7@0
...
0000020ba640: /memory@0
...
00000226cad0: /pci@800000020000120
00000229d750:   /pci@0
0000022a0018:     /pci@2
0000022a28e0:       /ethernet@0
0000022b4a28:       /ethernet@0,1
0000022c6b70:     /pci@4
0000022c9438:       /ethernet@0
0000022db580:       /ethernet@0,1
000002277fd8: /pci@800000020000121
0000022ed7d0:   /fibre-channel@0
0000023026e0:     /fp
000002303240:     /disk
000002304de0:     /tape
000002306270:   /fibre-channel@0,1
00000231b180:     /fp
00000231bce0:     /disk
00000231d880:     /tape
...
ok
0 >

In der Beispiel-Ausgabe sind 2 FC-Ports zu sehen. Beide FC-Ports sind Söhne des Device Knotens pci@800000020000121, welcher direkt unter dem Root Knoten / zu finden ist.

Mit dem Kommando „dev /pci@800000020000121“ navigieren wir zunächst in diesen Knoten und lassen uns dann die Unter- oder Sohn-Knoten mittels „ls“ anzeigen:

0 > dev /pci@800000020000121  ok
0 > ls
0000022ed7d0: /fibre-channel@0
0000023026e0:   /fp
000002303240:   /disk
000002304de0:   /tape
000002306270: /fibre-channel@0,1
00000231b180:   /fp
00000231bce0:   /disk
00000231d880:   /tape
ok
0 >

Wir bewegen uns als nächstes in den Device Knoten des ersten FC-Ports fibre-channel@0.

Mit dem Kommando „pwd“ überprüfen wir kurz die Position im Device Baum und schauen uns mit „ls“ anschließend die verfügbaren Unter-Knoten an:

0 > dev fibre-channel@0  ok
0 > pwd /pci@800000020000121/fibre-channel@0 ok
0 > ls
0000023026e0: /fp
000002303240: /disk
000002304de0: /tape
ok
0 >

Jeder Device Knoten besitzt eine Anzahl von Eigenschaften (Properties), welche von der Art der unterliegenden Hardware-Komponente abhängen.

Die Eigenschaften eines Device Knoten lassen sich mit dem Kommando „.properties“ anzeigen lassen (der Kommando-Name beginnt mit einem „.„):

0 > .properties
ibm,loc-code            U5802.001.008C110-P1-C2-T1
vendor-id               000010df
device-id               0000f100
...
name                    fibre-channel
...
manufacturer            456d756c 657800
copyright               436f7079 72696768 74202863 29203230 30302d32 30313220 456d756c 657800
device_type             fcp
model                   10N9824
...
port-wwn                10000000 c9b12345
node-wwn                20000000 c9b12345
...
ok
0 >

Neben dem Location-Code wird die Port-WWN (port-wwn) und die Node-WWN (node-wwn) angezeigt.

Wer mehr über den Aufbau von WWNs wissen möchte, verweisen wir gerne auf den Beitrag: Zahlen: FC World Wide Names (WWNs)

Man kann natürlich auf dem gleichen Weg auch die MAC-Adresse eines Ethernet-Ports herausfinden. Mit „dev ..“ kann man sich im Device Baum eine Ebene nach oben bewegen, ganz wie in einem Unix Filesystem. Man kann aber auch abkürzen und gleich ganz nach oben gehen, was wir hier im folgenden tun, um uns dann noch einmal alle verfügbaren Device Knoten anzeigen zu lassen:

0 > dev /  ok
0 > ls 
...
00000226cad0: /pci@800000020000120
00000229d750:   /pci@0
0000022a0018:     /pci@2
0000022a28e0:       /ethernet@0
0000022b4a28:       /ethernet@0,1
0000022c6b70:     /pci@4
0000022c9438:       /ethernet@0
0000022db580:       /ethernet@0,1
...
ok
0 >

Wir suchen uns als Beispiel den Device Knoten /pci@800000020000120/pci@0/pci@2/ethernet@0,1 aus und lassen uns wiederum die Eigenschaften anzeigen:

0 > dev /pci@800000020000124/pci@0/pci@2/ethernet@0,1  ok
0 > pwd /pci@800000020000124/pci@0/pci@2/ethernet@0,1 ok
0 > .properties
ibm,loc-code            U5802.001.008C110-P1-C4-T2
vendor-id               00008086
device-id               000010bc
...
name                    ethernet
...
device_type             network
...
max-frame-size          00000800
address-bits            00000030
local-mac-address       00145eea 1234
mac-address             00145eea 1234
...
0 >

Die MAC-Adresse ist hier über die Eigenschaft mac-address verfügbar.

Möchte man den Device Baum verlassen, so geht dies mit dem Kommando „device-end„:

0 > device-end  ok
0 >

Wir hoffen dieser Beitrag über WWPN von FC-Ports in der Open Firmware war sowohl hilfreich als auch informativ.

Zahlen: FC World Wide Names (WWNs)

Die meisten kennen WWNs als 64-bit WWNs, geschrieben als 16 hexadezimale Ziffern. Die Kenntnis das es verschiedene Formate bei den WWNs gibt und es auch 128-bit WWNs gibt ist nicht ganz so bekannt. In diesem Artikel sollen daher die verschiedenen Formate von WWNs kurz vorgestellt werden.

Der grundlegende Aufbau von 64-bit WWNs sieht wie folgt aus:

+---+----------------+
|NAA| NAME           |
+---+----------------+
4-bit 60-bit

Das 4-bit NAA (Network Address Authority) Feld gibt dabei den Typ der Adresse und das Format der Adresse vor.

Für das 60-bit NAME Feld gibt es eine Reihe von verschiedenen Möglichkeiten.

1. Format 1 Adresse (NAA = 0001)

+---+--------+------------------------+
|NAA|Reserved| 48-bit IEEE MAC Address|
+---+--------+------------------------+
4-bit 12-bit   48-bit

Im Feld Reserved (12-bit) müssen alle Bits auf 0 gesetzt sein!

Beispiel:

1 000 00507605326d (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)

 

2. Format 2 Adresse (NAA = 0010)

+---+---------------+-----------------------+
|NAA|Vendor Assigned|48-bit IEEE MAC Address|
+---+---------------+-----------------------+
4-bit  12-bit         48-bit

Das 12-bit “Vendor Assigned” Feld kann vom Hersteller beliebig verwendet werden.

Beispiel:

2 001 00507605326d (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)

 

3. Format 3 Adresse (NAA = 0011)

+---+-----------------+
|NAA|Vendor Assigned  |
+---+-----------------+
4-bit 60-bit

Das Feld „Vendor Assigned“ (60-bit) wird vom Hersteller beliebig vergeben. Damit ist diese Art von Adresse nicht weltweit eindeutig und ist daher in der Praxis eher nicht anzutreffen.

Beispiel:

3 0123456789abcde (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)

 

4. Format 4 Adresse (NAA = 0100)

+---+---------+--------------+
|NAA|Reserved | IPv4 Address |
+---+---------+--------------+
4-bit 28-bit     32-bit

Das Feld “IPv4 Address” (32-bit) enthält eine 32-bit IPv4 Adresse.

Beispiel für IP 10.0.0.1:

4 0000000 0a000001 (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)

 

5. Format 5 Adresse (NAA = 0101)

+---+-------+-----------------+
|NAA| OUI   | Vendor Assigned |
+---+-------+-----------------+
4.bit 24-bit 36-bit

Das Feld OUI (24-bit) enthält die 24-bit vom IEEE zugewiesene ID (Organizational Unique ID).

Das Feld „Vendor Assigned“ (36-bit) kann wieder vom Hersteller beliebig vergeben werden.

Beispiel:

5 005076 012345678 (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)

 

6. Format 6 Adresse (NAA = 0110)

Format 6 Adressen sind 128-bit Adressen und werden häufig für LUNs im SAN verwendet.

+---+-------+---------------+-------------------------+
|NAA|  OUI  |Vendor Assigned|Vendor Assigned Extension|
+---+-------+---------------+-------------------------+
4.bit 24-bit  36-bit          64-bit

Das Feld OUI (24-bit) enthält die 24-bit vom IEEE zugewiesene ID.

Das Feld „Vendor Assigned“ (36-bit) kann vom Hersteller beliebig vergeben werden.

Das Feld „Vendor Assigned Extension“ (64-bit) kann ebenso vom Hersteller beliebig vergeben werden.

Beispiel:

6 005076 012345678 0123456789abcdef (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)

 

7. IEEE EUI-64 Adresse (NAA=11)

Bei diesem Adress-Format ist das Feld NAA auf lediglich 2-bit verkürzt, wobei NAA den Wert 11 hat.

+---+-------------+---------------+
|NAA|OUI shortened|Vendor Assigned|
+---+-------------+---------------+
2-bit 22-bit       40-bit

Das Feld “OUI shortened” (22-bit) ist dabei eine auf 22-bit gekürzte Version der vom IEEE zugewiesenen 24-bit ID.

(Die beiden niederwertigsten Bit des 1 Byte werden hierbei weggelassen und die verbleibenden 6-Bit werden um 2 Bit-Positionen nach rechts verschoben um Platz für die beiden NAA Bits zu machen.)

Das Feld „Vendor Assigned“ (40-bit) kann vom Hersteller beliebig vergeben werden.

Diese Art von Adressen werden häufig im Bereich Virtualisierung verwendet, z.B. wenn es um NPIV (N_Port ID Virtualization) geht.

Beispiel:

C05076 0123456789 (Zur Verdeutlichung des Formats sind die Felder durch Leerzeichen getrennt)