Fehler beim Löschen eines SEA

Der folgende SEA auf einem Virtual-I/O-Server wird nicht mehr benötigt:

$ lsdev -dev ent48
name             status      description
ent48            Available   Shared Ethernet Adapter
$

Der Versuch den SEA mittels rmvdev zu löschen schlägt fehl mit der folgenden Fehlermeldung:

$ rmvdev -sea ent48

Some error messages may contain invalid information
for the Virtual I/O Server environment.

Method error (/usr/lib/methods/ucfgcommo):
        0514-062 Cannot perform the requested function because the
                 specified device is busy.

$

Der SEA ist noch in Benutzung. Eine Möglichkeit der Benutzung stellt die Verwendung von LLDP dar. Dies kann mit dem Kommando lsdev überprüft werden:

$ lsdev -dev ent48 -attr lldpsvc
value

yes
$

In diesem Fall ist LLDP auf dem SEA aktiv und muss zuerst beendet werden, bevor der SEA gelöscht werden kann. Das Stoppen von LLDP auf dem SEA kann ganz einfach durch Ändern des Attributs lldpsvc auf den Wert „no“ erfolgen:

$ chdev -dev ent48 -attr lldpsvc=no
ent48 changed
$

Ein erneuter Versuch den SEA ent48 zu löschen ist jetzt erfolgreich:

$ rmvdev -sea ent48
ent48 deleted
$

Weitere Informationen zu SEAs sind hier zu finden: Shared Ethernet Adapter

 

 

Shared Ethernet Adapter

SEA with multiple trunking adapters and VLANs

Trotz SR-IOV und vNIC ist Shared Ethernet immer noch die am häufigsten verwendete Virtualisierungslösung, wenn es um die Virtualisierung von Ethernet geht. Dabei implementiert der POWER Hypervisor virtuelle interne IEEE802.1q kompatible Netzwerk-Switches, die im Zusammenspiel mit sogenannten Shared Ethernet Adaptern oder kurz SEA die Anbindung an externe Netzwerke übernehmen. Die Shared Ethernet Adapter werden durch den Virtual-I/O-Server in Software als Layer-2 Bridge implementiert.

Wie in Bild 8.2 gezeigt, kann ein Shared Ethernet Adapter mehrere sogenannte Trunking Adapter besitzen. Der gezeigte SEA hat die 3 Trunking Adapter ent8, ent9 und ent10, welche alle 3 an den virtuellen Switch mit dem Namen ETHMGMT angebunden sind. Alle Trunking Adapter unterstützen im gezeigten Fall VLAN-Tagging. Neben den Port-VLAN-IDs (PVIDs) besitzen die 3 Trunking Adapter noch weitere VLANs über VLAN-Tagging. Neben der Anbindung an den virtuellen Switch über die Trunking Adapter besitzt der SEA noch eine Anbindung an ein externes Netzwerk über den physikalischen Netzwerk-Adapter (ent0). Netzwerk-Pakete von Client-LPARs an externe Systeme werden über einen der Trunking-Adapter zum SEA und dann über den zugehörigen physikalischen Netzwerk-Adapter ins externe Netzwerk weitergeleitet. Netzwerk-Pakete von externen Systemen an Client-LPARs werden vom SEA über den Trunking Adapter mit dem richtigen VLAN an den virtuellen Switch weitergeleitet, welcher die Pakete dann an die Client-LPAR weiterleitet.

SEA with multiple trunking adapters and VLANs
Bild 8.2: SEA mit mehreren Trunking Adaptern und VLANs.

Im einfachsten Fall kann ein SEA aus nur einem Trunking Adapter bestehen. Ein SEA kann bis zu 16 Trunking Adaptern besitzen, wobei jeder der Trunking-Adapter neben der Port-VLAN-ID bis zu 20 weitere VLANs besitzen kann.

Welche SEAs es auf einem Virtual-I/O-Server schon gibt, lässt sich mit Hilfe des Kommandos „vios lssea“ (list SEAs) herausfinden:

$ vios lssea ms05-vio1
                                       TIMES   TIMES    TIMES    BRIDGE 
NAME   HA_MODE  PRIORITY  STATE       PRIMARY  BACKUP  FLIPFLOP  MODE
ent33  Sharing  1         PRIMARY_SH  1        1       0         Partial
ent34  Sharing  1         PRIMARY_SH  1        1       0         Partial
$

Zu jedem SEA werden einige grundlegende Informationen angezeigt, wie z.B. der HA-Mode (siehe später), die Priorität des SEA, sowie Informationen wie häufig der SEA schon Primary bzw. Backup war.

LPAR-Tool 1.6.0.0 ist verfügbar

Ab sofort ist unser LPAR-Tool in der Version 1.6.0.0 in unserem Download-Bereich verfügbar!

Neue Feature sind:

  • Online Überwachung von SEA Client Statistiken (vios help seastat)
  • Online Überwachung von virtuellen FC Client Adaptern (vios help fcstat)
  • Anzeige historischer Prozessor und Memory Daten (lpar help lsmem, lpar help lsproc)

Im Artikel Überwachung des SEA Netzwerk-Verkehrs werden die Möglichkeiten SEA Client Statistiken abzurufen gezeigt.